Timo Bonengel

Riskante Substanzen

Der "War on Drugs" in den USA (1963-1992)
Cover: Riskante Substanzen
Campus Verlag, Frankfurt am Main 2020
ISBN 9783593511726
Kartoniert, 433 Seiten, 45,00 EUR

Klappentext

Die Debatte um Drogenkonsum und dessen Bekämpfung hat Konjunktur. Timo Bonengel zeichnet die Geschichte der Drogenpolitik in den USA nach, die sich in den 1980er Jahren von wohlfahrtsstaatlichen Strategien in eine konservative, auf Abschreckung und Bestrafung setzende Sozialpolitik verwandelte. Das Buch zeigt, dass der "War on Drugs" auch mithilfe von wissenschaftlichen Expert*innen geführt wurde und dennoch ethnische Minderheiten und arme Menschen diskriminierte. Damit problematisiert die Studie Forderungen nach einer wissenschaftsbasierten und deshalb angeblich gerechten Drogenpolitik.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.06.2020

Jürgen Wilzewski wirft mit Timo Bonengels Dissertation einen Blick auf die Antidrogenpolitik der USA von den sechziger bis in die frühen neunziger Jahre. Der theoretische Rahmen der Arbeit scheint dem Rezensenten mit Foucaults Machtbegriff zwar etwas zu weit gefasst zu sein, Bonengels Recherchen in amerikanischen Archiven aber scheinen Wilzewski des Lobes wert. Interessant findet er nicht zuletzt die Ausführungen über die Zusammenarbeit zwischen Strafverfolgungs- und Gesundheitsbehörden zu Beginn von Nixons "War on Drugs". Den Wandel in der Politik von "Permissivität" zu "null Toleranz" kann Wilzeswski lesend nachvollziehen. Hätte der Autor seine Untersuchung bis in die Jetztzeit ausgedehnt, der Rezensent wäre noch glücklicher gewesen.
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