Itamar Rabinovich

Jitzchak Rabin

Als Frieden noch möglich schien. Eine Biografie
Cover: Jitzchak Rabin
Wallstein Verlag, Göttingen 2019
ISBN 9783835334526
Gebunden, 307 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Heide Lutosch. Mit einem Vorwort von Michael Brenner. Die erste große Biografie über den Hoffnungsträger des Nahen Ostens.Bald ein Vierteljahrhundert liegt das Attentat auf dem Platz der Könige in Tel Aviv (heute Jitzchak-Rabin-Platz) zurück, das den Anfang vom Ende des hoffnungsvoll begonnenen Friedensprozesses im Nahen Osten bedeutete. Das Opfer, Jitzchak Rabin, hatte eine der Hauptrollen in diesem Prozess gespielt und wurde dafür 1994 gemeinsam mit Schimon Peres und Jassir Arafat mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Bezahlt hat er dafür mit seinem Leben, ermordet von einem jüdisch-israelischen Rechtsextremisten. Rabins Rolle als Friedenskämpfer ist seither vakant geblieben, die Fronten haben sich beständig verhärtet und radikale Haltungen befeuern sich gegenseitig - auf beiden Seiten.Doch Rabins Leben und Wirken steht in der Geschichte Israels für weit mehr als die Oslo-Prozesse: Als Untergrundkämpfer in der vorstaatlichen Zeit, ranghoher Militär in der israelischen Armee, im diplomatischen Dienst sowie als Verteidigungsminister und zweifacher Ministerpräsident war er in allen Phasen des jungen Staates maßgeblicher Akteur.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 02.03.2020

Alexandra Föderl-Schmid versteht Israels gegenwärtige Politik besser mit Itamar Rabinovichs Biografie über den früheren israelischen Ministerpräsidenten. Wie Rabin sich vom Untergrundkämpfer zum Soldaten und weiter zum Politiker wandelte und wie sich Israel nach Rabins Tod veränderte, schildert der Autor laut Rezensentin in einer reizvollen Mischung aus Analysen und Anekdoten. Seine intime Kenntnis der Geschichte Israels und seine Erfahrungen als Rabins Mann in Washington kommen dem Autor und dem Leser dabei zugute, erläutert die Rezensentin. Dass Rabinovich auch Rabins weniger sympathische Seiten zeigt, findet sie wichtig.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 31.10.2019

Die von einem engen Mitarbeiter Rabins vorgelegte Biografie findet Rezensent Wolfgang Taus ganz und gar "lesenswert". Ihm gefällt, wie sowohl der politische wie auch persönliche Lebensweg des ehemaligen Premierministers dargestellt wird, diese Mischung aus Prinzipientreue und Bescheidenheit des Berufssoldaten, der zum Friedensprozess fähig wurde. Der Kritiker hebt hervor, Rabinovich habe Erzählungen aus persönlicher Nähe und umfangreiche Recherchen zu diesem Lebensbericht auf gelungene Weise zusammengeführt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.10.2019

Jochen Stahnke, Nahostkorrespondent der FAZ, warnt in seiner ausführlichen Kritk zunächst zweimal davor, Rabin zu "verklären". Er sei kein Blumenkind gewesen, sagt er mit einem Wort Henry Kissingers. Zu Beginn seiner Kritik klingt es so, als halte Stahnke Rabins Friedenspolitik für eine rein strategische und ökonomische Entscheidung. Im Referat von Itamar Rabinovichs Biografie kommen allerdings andere Motive zutage. Sehr lobend hebt Stahnke hervor, wie nüchtern Rabinovich seinen Gegesntand beschreibt, ohne aber Sympathie zu verhehlen - Rabinovich schreibe aus der Persepektive eines ehemaligen engen Vertrauten. Jitzhak Rabin sei es um die Vollendung der "Staatswerdung Israels" gegangen, referiert Stahnke. Aber er war von zwei screcklichen Feinden umstellt, den palästinensisch-islamistischen und den jüdischen Extremisten. Es lief auf die heutige Situation hinaus, in der Israel nach einem Wort Benjamin Netanjahus (der laut Stahnke ein fataler Widersacher Rabins war) nicht mehr "ohne Schwert" leben könne. Rabinovichs Buch lobt Stahnke als überaus verdienstvoll.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 29.06.2019

Rezensent Hanno Hauenstein liest die Biografie über Jitzchak Rabin von Itamar Rabinovich mit großem Interesse. Dass der ehemalige US-Botschafter Israels und Rabin-Vertraute Rabinovich mit einer Menge Anekdoten aufwarten kann, gehört für Hauenstein zu den Glanzlichtern des Buches. Im Zentrum des Buches aber steht für ihn die detailreiche Darstellung der Wandlung des Politikers Rabin vom trockenen Analytiker zum Utopisten. Dass Rabin den Frieden mit den Arabern nicht zuletzt als strategische Notwendigkeit betrachtete, erfährt der Rezensent bei Rabinovich ebenso wie er die Bedeutung des Oslo-Abkommens einzuschätzen lernt. Auch wenn Hauenstein die idealisierende Tendenz des Buches nicht entgeht, gegen Netanjahu erscheint Rabin ihm nach der Lektüre tatsächlich wie ein Friedensbringer.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 07.05.2019

Carsten Hueck nickt Itamar Rabinovichs Biografie des israelischen Premierministers Jitzchak Rabin ab, der vor fünfundzwanzig Jahren von einem jungen Fanatiker ermordet wurde. Der Friedensprozess war damit gestoppt, weiß Hueck, das politische Klima im Land auf lange Zeit vergiftet. Neues erfährt der Rezensent offenbar nicht unbedingt, aber er lässt sich gern von Rabins einstigem Chefunterhändler und Washingtoner Botschafter daran erinnern, was für ein integrer, mutiger und kluger Staatsmann sein Chef war.