Jürgen Israel (Hg.), Peter Walther (Hg.)

Musen und Grazien in der Mark

750 Jahre Literatur in Brandenburg Band 2 - Ein historisches Schriftstellerlexikon
Cover: Musen und Grazien in der Mark
Lukas Verlag, Berlin 2002
ISBN 9783931836696
Gebunden, 350 Seiten, 19,80 EUR

Klappentext

Das Nachschlagewerk enthält Einträge zu über 2000 Autoren und Autorinnen, deren Biographien mit 690 Orten in der Mark Brandenburg verwoben sind. Durch die topographisch geordneten Zusammenstellung von Autorendaten lässt sich das Geflecht von Beziehungen und gegenseitiger Einflussnahme von Schriftstellern in den engeren Grenzen einer Region rekonstruieren, außerdem wird das literarische Leben in der Region in seiner Entwicklung erkennbar. Bei der Entscheidung, welche Personen in das Lexikon aufzunehmen sind, war der über die Jahrhunderte sich wandelnde Literaturbegriff in Rechnung zu stellen. Verfasser von Gelegenheits- und Gelehrtendichtung, Gebrauchsliteratur, aber auch von Fachliteratur wurden ebenso berücksichtigt wie Theologen, Historiker und Philosophen, deren Werke über die Grenzen des Fachs und der engeren Region hinausgewirkt haben.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 05.11.2002

Eine gute Gegend, um traurig zu sein, schreibt Rezensent Burkhard Müller über die Mark Brandenburg. Kein Wunder, dass viele der Texte im Band "Musen und Grazien in der Mark" melancholisch ausfallen. Etwa die Landschaftsgedichte von Peter Huchel, Sarah Kirsch und Günter Eich. Doch der Band bietet mehr. Von Willibald von Alexis, mit dessen historischen Romanen der Rezensent keine nähere Bekanntschaft wünscht, über Moritz Heimann, für Müller ein "Grübler von kristallener Klarheit" hin zu Bismarck, der sich als "völlig trittsicherer Stilist" erweist. Zu Müllers Überraschung sind es gerade die konservativen Autoren wie Reinhold Schneider, Ina Seidel und Wolf Jobst Siedler, die für ihn die "lebendigsten Gedanken" dieses Buchs geäußert haben. Insgesamt kommt der Band nach Ansicht des Rezensenten als ein schönes Durcheinander daher. Kritik hagelt es vor allem am zweiten Band, einem literarischem Lexikon, das sich nicht ganz organisch mit dem ersten verbinde. Die Artikel sind "extrem knapp" ausgefallen und vermitteln für Müller kaum ein Bild der vielen Autoren. Nicht einmal zu einer Bibliographie reicht es, bemängelt er. Als "nicht besonders nützlich" erachtet Müller zudem die Sortierung der Autoren nach Ortsnamen. Fontane werde so z.B. in nicht weniger als sechzehn Schnipsel zerhackt.
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