Julien Torma

Euphorismen

Fragmente und Äußerungen, gesammelt von Jean Montfort
Cover: Euphorismen
Matthes und Seitz, Berlin 2009
ISBN 9783882216691
Gebunden, 144 Seiten, 14,80 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen und mit einem Nachwort von Jean Montfort. Diese von Jean Montmort herausgegebene Aphorismensammlung Julien Tormas, des pataphysischsten aller Pataphysiker, erschien erstmals 1926, nach seiner Bekanntschaft u.a. mit Robert Desnos, Rene Crevel und Rene Daumal. In den "Euphorismen" erläutert er seine poetologischen Ideen und wies damit Generationen von Dichtern einen Weg: »Hört auf zu denken« lautet sein Aufruf, um dem Denken "die fundamentale und undenkbare Doppeldeutigkeit zurückzugeben, die die Wirklichkeit selbst ist". Er wollte die Sprache "entknöchern" und der Literatur entreißen. Ein Jahr nach der Veröffentlichung dieses Buches verabschiedete er sich wie Rimbaud von der Literatur. Er reiste viel und bewarb sich schließlich um eine Hauslehrerstelle in Tirol. Ehe er sie antrat, verschwand er "im Berg".

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 04.02.2010

Über den französischen Autor Julien Torma (1902-1933) ist so wenig bekannt, dass man nicht einmal genau weiß, ob er wirklich existiert hat, lässt Rezensent Thomas Laux wissen. Seine "Euphorismen", eine Sammlung von Aphorismen, poetischen Betrachtungen und Polemiken gegen zeitgenössische Literaten wie Flaubert, Barres, Duhamel oder Musset, die nicht selten surrealistisch anmuten, so Laux, und gern auch mal auf die Fäkalsprache zurückgreifen, sind für den Geschmack des Rezensenten mitunter allzu kryptisch und bemüht originell. Trotzdem, den "jugendlichen Widerspruchsgeist", der sich hier austobt und alle bürgerlichen Werte verdammt, findet Laux durchaus einnehmend, und er will sich über Torma kein abschließendes Urteil erlauben, ehe nicht weitere Werke dieses Autors zugänglich sind.