Kalevala

Eine Sage aus dem Norden
Cover: Kalevala
Galiani Verlag, Berlin 2014
ISBN 9783869710990
Gebunden, 204 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Nacherzählt von Tilman Spreckelsen. Mit Illustrationen von Kat Menschik. 1828 zieht ein junger Finne namens Elias Lönnrot in die entlegenen karelischen Wald-, Sumpf- und Seengebiete aus, um dort die Weisen der berühmten Kantele-Sänger (eine Art Mischung aus Dorfweisen, Schamanen und Musikern) zu sammeln. Insgesamt wird er elf Reisen unternehmen und zu Fuß, auf Skiern oder rudernd ca. 20.000 Kilometer zurücklegen; er sammelt dabei 65.000 Verse. Lönnrot war überzeugt, dass all diese Lieder einst ein großes zusammenhängendes Epos waren, und setzte die Lieder zusammen Dem phantastischen Langgedicht, das dabei entstand, und das von der Rivalität eines Nordreiches namens Pohjola gegen den Süden berichtet, von Weltentstehung, Zauberern, Sängern, Brautfahrten, Zaubermühlen und sagenhaftem Reichtum, gab er den Namen Kalevala. Mit dem Kalevala legte Lönnrot den Grundstein für die finnische Literatur, seine Figuren sind Volksmythen und wurden im ehemals russisch besetzten Finnland gar zu Leitbildern des Unabhängigkeitskampfes.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.12.2014

Rezensent Burkhard Müller ist ein bisschen enttäuscht von Tilman Spreckelsens Nacherzählung des finnischen Nationalepos der Kalevala mit seinen Zauberern und Sängern, kunstfertigen Schmieden und dunklen Männerverderberinnen. An die alte Übertragung durch Gisbert Jänicke, eine Mischform aus Prosa und Gedicht, kommt Spreckelsens Fassung laut Rezensent nicht heran. Zumal Spreckelsen eigene Finnland-Impressionen einstreut und dem Epos den Zahn zieht, indem er seine Sprache auf ein "zeitgenössisches Normalmaß" herunterdimmt, wie Müller feststellt. Damit jedoch nimmt er ihm seinen altertümlichen Charme, meint Müller bedauernd.
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