Karim El-Gawhary

Frauenpower auf Arabisch

Jenseits von Klischee und Kopftuchdebatte
Cover: Frauenpower auf Arabisch
Kremayr und Scheriau Verlag, Wien 2013
ISBN 9783218008792
Gebunden, 203 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Ohnmächtige, wehrlose graue Mäuse - das ist oft das Bild, das der Westen von arabischen Frauen hat. Meist wird über sie, selten mit ihnen geredet. Nun kommen Araberinnen selbst zu Wort, lassen ihr Leben für sich sprechen. In Porträts und Reportagen erzählt Karim El-Gawhary vom Leben in den dunklen Zeiten der Diktatur, während der Aufstände und in der heutigen arabischen Welt. Da ist Umm Naama, die mit einem Euro am Tag ihre sechsköpfige Familie durchbringt. Mariam, die gegen sexuelle Gewalt am Tahrir-Platz kämpft. Sareen, die Scharfschützin Gaddafis, und die junge syrische Widerstandskämpferin Kouki.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.12.2013

Mit Karim El-Gawharys Buch "Frauenpower auf Arabisch" hat Rezensent Wolfgang Günter Lerch ein wichtiges Buch entdeckt, das er mit Nachdruck empfiehlt. Denn der Journalist, der als Korrespondent für die taz und den ORF über die Geschehnisse in der arabischen Welt berichte, zeichne hier auf überzeugende Art und Weise ein ungewohntes Bild von "der arabischen Frau". So liest der Kritiker mit großem Interesse von Frauen aus Ägypten, Libyen, Syrien, Saudi-Arabien, dem Jemen oder Bahrein, die sich etwa gegen sexuelle Belästigung wehren und darauf hoffen, dass die "Arabellion" Ergebnisse zeigen wird. Lerch begegnen hier Frauen wie Umm Khaled, die als Fernfahrerin einen Truck durch Ägypten steuert oder Abier, die in Suez eine Gewerkschaft für Brotverkäuferinnen gegründet hat. Aber auch von Opfer des Fanatismus liest der Rezensent, etwa von jenen Frauen, die im Krieg Söhne oder Töchter verloren haben. Insbesondere bewundert der Kritiker aber den Mut und den Optimismus der porträtierten Frauen.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 26.11.2013

Es ist die Summe der vielen einzelnen Schicksale, die für Nadia Pantel das große Bild ergibt. Wenn der Journalist Karim El-Gawhary, zum Glück frei von jeder Erkläronkel-Attitüde, wie die Rezensentin konstatiert, Frauenschicksale in Libyen, Syrien oder dem Jemen detailliert dokumentiert, schätzt sie daran vor allem das von wenig Analyse und Interpretation unterbrochene Protokollarische. Ob der Autor eine Frauenrechtlerin zeigt, die Gründerin einer Gewerkschaft für Brotverkäuferinnen in Suez oder Frauen, die um das Überleben ihrer Familie kämpfen - immer bleibt El-Gawhary laut Pantel neutral, was die Rollenverteilung angeht und gibt, so die Rezensentin weiter, den Ereignissen, die wir aus der Presse kennen, eine persönliche Note.
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