Klaus von Stosch

Herausforderung Islam

Christliche Annäherungen
Cover: Herausforderung Islam
Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2016
ISBN 9783506784940
Kartoniert, 208 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Gehört der Islam zu Europa? Wie soll sich der Westen zum Islam verhalten? Nicht nur der Westen, auch die christliche Theologie tut sich schwer mit dem Islam. Sie schwankt zwischen einem rein religionskundlichen Blick von außen und einer sich rechtfertigenden Abwehrhaltung, die im Grunde nur die Überlegenheit des eigenen Glaubens beweisen will.Beide Alternativen sind verfehlt. Christliche Theologie ist vielmehr aufgerufen, ehrlich herauszufinden, ob und unter welchen Bedingungen sie den muslimischen Glauben würdigen kann, ohne ihre eigenen Wahrheiten zu verraten. Wie und unter welchen Umständen kann beispielsweise die Rezitation des Korans auch aus christlicher Sicht als Wort Gottes verstanden werden, und können auch Christen in Muhammed einen Menschen sehen, der in den Spuren der Propheten wandelt? Das vorliegende Buch will genau das leisten: Eine christliche Würdigung des Islams, die gerade die Verschiedenheit beider Religionen als Wert zu entdecken vermag. Es möchte so zu einer Begegnung mit dem Islam einladen, die nicht nur Verstehen, sondern Liebe will - einer Begegnung, die uns hilft, uns selbst im Anderen neu zu entdecken und tiefer zu verstehen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 07.02.2017

Dringend notwendig als Mittel gegen Zerrbilder aus Angst und Vorurteilen findet Dirk Pilz den Ansatz des katholischen Theologen Klaus von Stosch, den Versuch, die innere theologische Gestalt des Islam zu erkennen und die wechselseitige Verwiesenheit von Islam und Christentum zu belegen. Stoschs komparatistischer Ansatz beinhaltet laut Pilz die möglichst überzeugende Präsentation des Islam als Weg, um zu einer plausiblen Unterscheidung vom Christentum zu gelangen, sowie die bereichernde und herausfordernde Wirkung dieser Differenz herauszuarbeiten. Ein gut lesbares, anregendes Buch, das als Einleitung in die Geschichte und Theologie des Islam und als Nachweis der Schönheit des Korans taugt, findet Pilz.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 05.01.2017

Für Rezensentin Angelika Neuwirth ist Klaus von Stoschs Essay das "wichtigste" Islambuch der neueren Zeit. Warum? Weil der Theologe den Islam aus ästhetischer Perspektive betrachtet, Verständnisprobleme keineswegs ausblendet und dabei einen bedeutenden Schritt zur Integration des Islams und des Korans in unseren theologischen Wissenskanon leistet, versichert die Kritikerin. Fasziniert lässt sie sich von Stosch die vier Qualitäten des Schönen im Koran erklären: Die Ansprache Gottes selbst, die Mündlichkeit der Texte, ihre Dialogizität und die Ambiguität, die unendliche Interpretationsmöglichkeiten eröffne, liste der Autor auf, informiert die Rezensentin, die vor allem hervorhebt, dass Stosch weder auf die Zustimmung der islamischen noch der christlichen Leserschaft spekuliere. Ein "wegweisendes" Buch, das nicht nur die Figur Mohammeds enttabuisiert und zur Anerkennung des Islam auf "Augenhöhe" mit den beiden anderen monotheistischen Religionen beiträgt, sondern die "intellektuelle" Debatte über den Islam bereichern wird, schließt die Kritikerin.
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