Kurt Drawert

Idylle, rückwärts

Gedichte aus drei Jahrzehnten
Cover: Idylle, rückwärts
C.H. Beck Verlag, München 2011
ISBN 9783406612633
Gebunden, 272 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Der Band "Idylle, rückwärts" versammelt das Beste aus Kurt Drawerts bisherigen Gedichtbänden sowie neue Gedichte. Nach seinem großen, von der Kritik hoch gelobten Roman "Ich hielt meinen Schatten für einen anderen und grüßte" (2008) legt Kurt Drawert, der sich vor allem als Lyriker und Essayist auch international einen Namen gemacht hat und bereits jetzt zum Kanon der deutschen Literatur gehört, eine Auswahl seiner Gedichte aus drei Jahrzehnten vor. Ein wesentliches Thema der Gedichte ist, die Verlorenheit in der Welt als Verlust von Sprache zu beschreiben. Dabei bezieht seine ebenso lakonische wie erzählende, melancholisch grundierte oder ironisch überzeichnete Lyrik immer auch einen Standort der Kritik und flüchtet sich nicht in das reine Spiel der Zeichen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.01.2012

Freundlich hat Hans-Herbert Räkel diesen Band mit "Gedichten aus drei Jahrzehnten" des Dichters Kurt Drawert aufgenommen. Er liest die Auswahl der Gedichte auch als eine poetische Dokumentation der politischen Großwetterlage von den 80er Jahren in der DDR bis zum New York der Gegenwart. Eines bleibt über die Jahre für Räkel gleich: der Dichter bringe sich in seinen Gedichten selbst mit, "in die Natur, in die Geschichte, an fremde Orte". Besonders interessant erschienen offenbar die Gedichte, die in New York entstanden sind und die zum Teil einen Bogen zurück schlagen.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.10.2011

An der Auswahl von Kurt Drawerts Gedichten aus drei Jahrzehnten schätzt Wiebke Porombka die Vielfalt, die ihr allerdings durchaus auch Enttäuschungen bereitet, doch nur um zu fragen, ob der Autor in seinen kalenderspruchartigen kitschigen Liebesgedichten vielleicht seinen Zynismus in nunmehr kaum noch nachzuvollziehende Höhen getrieben habe. Und der Spott! Mit Natur zum Beispiel hat Drawert aber auch gar nichts am Hut, stellt Porombka fest, ebenso mit der DDR als Heimat. Lakonisch konstatiert er Einsamkeit, Distanz, Hilflosigkeit und die Enttäuschung über die Wiedervereinigung. Manchmal ist der widerborstige Dichter der Rezensentin wirklich zu verbittert, dann wieder "herrlich lustig": "Hand auf den Herzschmerz, / die Natur ist doch nur / Katzenpisse und Hundefurz."
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