Lana Lux

Geordnete Verhältnisse

Roman
Cover: Geordnete Verhältnisse
Hanser Berlin, Berlin 2024
ISBN 9783446279551
Gebunden, 288 Seiten, 23,00 EUR

Klappentext

Wenn man seine Heimat verlassen muss, kommt es immer darauf an, wo man landet und welche Leute man kennenlernt. Faina landet in einer deutschen Kleinstadt und lernt in der Schule Philipp kennen, einen Jungen mit Wutausbrüchen, der Pflanzen lieber mag als Menschen, sich aber sehnlichst einen Freund wünscht. Faina soll dieser Freund werden, also bringt er ihr Deutsch bei, und wie man Weihnachten richtig feiert. Er macht sie zu seiner Faina. Jahre später ist Philipp der Typ mit Eigentumswohnung und fester Freundin, und Faina steht als verlassene, verschuldete Schwangere vor seiner Tür. Er lässt sie hinein, doch zu welchem Preis? "Geordnete Verhältnisse" ist eine Geschichte über Wut und Obsession - und eine Frau, die sich weigert, zum Besitztum eines Mannes zu werden.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 14.03.2024

Maja Beckers trifft sich mit der ukrainisch-deutschen Autorin Lana Lux in Berlin, um über die aktuellen Kriege, aber natürlich auch über den neuen Roman Lux' zu sprechen, der laut Kritikerin zu den "faszinierendsten" Büchern der Saison gehört. Erzählt wird die Geschichte einer toxischen Beziehung: Seit Kindstagen sind der asexuelle, einsame Philipp und die mit ihrer Familie nach Deutschland geflohene Faina Freunde, als Faina plötzlich schwanger wird, ziehen sie das Kind gemeinsam groß. Philipp entwickelt immer obsessivere Züge - bis es zum Mord kommt, resümiert die Rezensentin. Lux erzählt davon so fesselnd und nuancenreich, dass Beckers das Buch kaum aus den Händen legen kann. Selten hat die Kritikerin einen Roman gelesen, der so "komisch" und beklemmend von der Anziehungskraft des Bösen zu erzählen weiß.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 29.02.2024

Insgesamt positiv bespricht Rezensent Valentin Wölflmaier Lana Lux' Roman, komplett glücklich wird er mit dieser Geschichte einer toxischen Beziehung jedoch nicht. Diese beginnt als Freundschaft zwischen dem zehnjährigen Philipp, einem Außenseiter, und Faina, einer neuen Mitschülerin, die nicht gut deutsch spricht und jüdisch ist. Philipp gibt vor, sich um Faina kümmern zu wollen, tatsächlich wird sein Verhalten jedoch bald einengend und kontrollierend, referiert der Kritiker. Gut gefällt ihm der Roman, wenn er im Konkreten der einzelnen Szenen bleibt, weniger gut, wenn bloße Misogynie und Antisemitismus nicht analysiert, sondern lediglich als diskursive Markierungen verwendet werden. Auch kann sich die Autorin manchmal nicht zwischen Erzählen und Erklären entscheiden, moniert Wölflmaier, das nimmt dem Roman ein wenig von seinen Stärken.
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