Lancelot und der Gral

Zwei Bände
Cover: Lancelot und der Gral
Deutscher Klassiker Verlag, Frankfurt am Main 2003
ISBN 9783618661603
Gebunden, 1800 Seiten, 154,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Hans-Hugo Steinhoff. Der Romanzyklus von Lancelot und dem Gral ist der erfolgreichste mittelalterliche Artusroman. Er ist in Frankreich entstanden, aber schon um 1250 nach Deutschland gelangt. Hier ist er zugleich der erste große Erzähltext, der nicht in Versen verfasst ist, sondern in der Prosaform der Moderne. Der Zyklus besteht aus drei ungleich langen Teilen: dem eigentlichen "Lancelot", der "Suche nach dem Gral" und dem "Tod des König Artus". Von den fünf Bänden, die er in der Neuausgabe der Bibliothek deutscher Klassiker umfasst, sind die ersten beiden 1995 erschienen. Sie enthalten unter dem Titel "Lancelot und Ginover" die ersten Hälfte des eigentlichen "Lancelot"-Teils. Mit "Lancelot und der Gral" folgt nun dessen zweite Hälfte. Der abschließende fünfte Band wird die "Suche nach dem Gral" und den "Tod des Königs Artus" enthalten. Während "Lancelot und Ginover" von Lancelots Liebe zur Artuskönigin erzählt, die seinen Auftsieg zum besten Ritter der Artuswelt begründet, entfaltet "Lancelot und der Gral" die Gegenkräfte der Gralswelt, aus deren Sicht diese Liebe Sünde ist und verworfen wird.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 11.09.2004

Eines der Großwerke der deutschen Literatur des Mittelalters - der Prosa-Lancelot - war lange Zeit gar nicht recht greifbar. Das hat sich mit der Ausgabe des Deutschen Klassiker Verlags geändert, in der nun (nach "Lancelot und Ginover" von 1995) der zweite Teil, "Lancelot und der Gral" bestens ediert, kommentiert und in ergänzender Übersetzung ins Neuhochdeutsche vorliegt, wie der Rezensent mit dem Kürzel "rh" lobt. In seiner sehr kurzen Kritik zum sehr langen Buch ist zum Inhalt kaum mehr zu erfahren, als dass es sich um die "ausserordentlich fabulöse, so figuren- wie episodenreiche, so um- wie abwegige und doch unbeirrt zielgerichtete Aventüren-Geschichte vom Leben des Minneritters Lancelot" handelt. Und, immerhin, dass der Rezensent diese Ausgabe ganz "wunnderbarlich" findet.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.02.2004

"Die Chance ist da, dass Lancelot endlich auch im Deutschen heimisch wird", freut sich Rezensent Joachim Heinzle und feiert anlässlich dieser zwei Bände die zweisprachige Neu-Ausgabe und -Übersetzung des Lancelot Stoffes durch Hans-Hugo Steinhoff als "eine philologische Großtat". Die besprochenen beiden Bände folgen, erfährt man, auf zwei Bände, die 1995 unter dem Titel "Lancelot und Ginover" erschienen sind; und bereits angekündigt ist auch schon ein fünfter und letzter Band. Der schwierige und sperrige mittelhochdeutsche Text sei hier "mit großer Sorgfalt eingerichtet", lobt Heinzle, ein "detaillierter Stellenkommentar" schließe ihn in einer Weise für das Verständnis auf, die "keine Wünsche offenlässt" - wovon nicht allein Romanisten, sondern "vor allem die Leser" profitieren würden. Der Verlag sollte die deutsche Fassung doch "separat veröffentlichen", schlägt Heinzle vor, denn man brauche "das Original nicht, wenn man Steinhoffs Text liest", seine Übersetzung "verkürzt und verbiegt es nicht", könne vielmehr "für sich bestehen" und lasse sich zudem "an keiner Stelle anmerken, dass sie eine Übersetzung ist". Der "meisterhaft ruhige Duktus" der Übersetzung entfalte "eine beträchtliche Strahlkraft", lobt Heinzle zudem, und ziehe den Leser "unmerklich immer tiefer in das Geschehen" - dessen Faszinationskraft, wie der Rezensent anmerkt, nicht nur die Werke Dantes und Bocaccios bezeugten, sondern nicht zuletzt auch der Umstand, dass der Lancelot-Mythos noch immer "die Fantasy-Industrie unserer Tage" speist.
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