Lars Saabye Christensen

Die blaue Kuppel der Erinnerung

Roman
Cover: Die blaue Kuppel der Erinnerung
btb, München 2009
ISBN 9783442752089
Kartoniert, 221 Seiten, 17,95 EUR

Klappentext

Aus dem Norwegischen von Christel Hildebrandt. In jedem Missgeschick steckt der Ansatz für eine wunderbare Geschichte: Ein Autor fällt von einer Bühne in Paris - er sollte hier eigentlich über das Besondere an der norwegischen Literatur referieren. Das hat ihn irgendwie aus dem Takt gebracht. In diesem schrecklichen Augenblick, während er die Arme in die Luft streckt und sich für alle Zeiten von der Welt verabschiedet, sieht er sich plötzlich wieder auf den Straßen von Oslo stehen. Vor Bruns Musikaliengeschäft bewundert er in der Auslage eine unglaubliche, rote Fender Stratocaster. Er ist 13 Jahre alt und weiß nur eins: diese Gitarre muss er haben. Natürlich ist sie unerschwinglich. Da verdingt er sich als Blumenbote beim alten Finsen und dessen Frau, und plötzlich nimmt sein Leben buchstäblich Fahrt auf.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.01.2010

Als Roman zum "30-Jahr-Berufsjubiläum" stellt uns Aldo Keel Lars Saabye Christensens "Die blaue Kuppel der Erinnerung" vor, in der ein Schriftsteller durch einen Sturz vom Veranstaltungspodium in seine Vergangenheit zurückkatapultiert wird. Der Ich-Erzähler findet sich darauf als 13-jähriger Blumenbote wieder, dessen größter Wunsch eine "Fender Stratocaster", eine E-Gitarre, ist und der durch eine ehemalige Zirkus-Artistin zum Schreiben kommt, fasst der Rezensent zusammen. "Virtuos" findet es Keel, wie der norwegische Autor die Botengänge des Ich-Erzählers zum Rundgang durch die Welt der Motive und Protagonisten seines eigenen Werks macht, und er sieht darin zudem die Poesie als "Schlüssel" zu Christensens Schaffen - der Autor begann seine sehr erfolgreiche Karriere als Lyriker - eindrücklich Gestalt gewinnen. So lobt der Rezensent diesen Roman als gelungenes "Porträt" von Christensens "Verfasserschaft", das ihn zudem mit seinen virtuosen Abschweifungen und "lakonischem Humor" überzeugt hat.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.08.2009

"Klug und schön" findet Rezensent Stephan Opitz diesen Roman von Lars Saabye Christensen, der von einem Jungen im Oslo der sechziger Jahre erzählt, der am Anfang der Geschichte noch unbedingt eine Fender Stratocaster haben will und am Ende unbedingt nicht mehr. Zwischen diesen beiden Willensbekundungen liegt nicht nur eine junge Liebe, sondern ein ganzer Bildungsroman, wie der Rezensent meint, der auch das Oslo der späteren Nachkriegszeit sehr beeindruckend gezeichnet fand, nämlich von einem düsteren und strengen Firnis überzogen.
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