Lasha Bugadse

Der erste Russe

Roman
Cover: Der erste Russe
Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 2018
ISBN 9783627002558
Gebunden, 577 Seiten, 26 EUR

Klappentext

Aus dem Georgischen von Sybilla Heinze. Es ist die Zeit nach dem verheerenden Bürgerkrieg, mit Mangelwirtschaft, Korruption und Gemauschel. Die junge Generation hat genug von den alten Seilschaften. So auch der Protagonist, ein junger Schriftsteller, der soeben eine satirische Erzählung über die legendäre Königin Tamar aus dem 13. Jahrhundert veröffentlicht hat. Im Zentrum seines Textes steht Tamars unglückliche Heirat mit dem Russen Juri Bogoljubski. Nachdem dieser in der Hochzeitsnacht seine eheliche Pflicht nicht erfüllt, lässt sich Königin Tamar mit dem Segen der Kirche von ihm scheiden. Der "erste Russe" in Georgiens Geschichte wird aus dem Land geworfen. Die Botschaft der Erzählung wird gründlich missverstanden.

Im Perlentaucher: Jagdmagie

Bonnot schickt seinen Baron auf ein Terrain, das sich Prähistoriker und Psychiater teilen. Wahn und Wissenschaft, Magie und Halluzinationen überlagern sich hier nicht nur motivisch, sondern geschichtlich. Bonnots Roman zielt auf die Entstehung der Psychiatrie aus dem Geiste des Schamanismus. Thekla Dannenberg in Mord und Ratschlag

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 06.10.2018

Lasha Bugadzes Roman über die mittelalterliche Königin Tamar brachte dem Autor eine Vorladung beim Patriarchen der orthodoxen Kirche ein, man warf ihm "respektlosen" Umgang mit Kirche und Nation vor, weiß Rezensent Richard Kämmerlings. Mit "Der erste Russe", in dem der georgische Autor den damaligen Entrüstungssturm und die "Rückständigkeit und Kleingeistigkeit" seiner Landsleute aufs Korn nimmt, legt Bugadze nun nach, fährt der amüsierte Kritiker fort. Zugleich liest er hier, wie sich Georgien langsam doch auf den Weg in die globalisierte Gegenwart begibt. Selbstironie, Witz und Rasanz des Romans lassen Kämmerlings eine klare Leseempfehlung aussprechen.