Leonie Ossowski

Die schöne Gegenwart

Roman
Cover: Die schöne Gegenwart
Piper Verlag, München 2001
ISBN 9783492042383
Gebunden, 368 Seiten, 20,35 EUR

Klappentext

Nele Ungureit nimmt sich nicht mehr wahr, sie ist sich selbst fremd geworden. Nach über vierzig glücklichen Ehejahren hat Fred sie verlassen, und so ist Neles idyllische Vorstellung vom gemeinsamen Altwerden einfach zerstoben. An ihr neues Leben allein muss sie sich erst gewöhnen. Bis eines Tages ein dicker Umschlag in ihrem Briefkasten liegt: Nele wird Erbin der großzügigen Stadtvilla ihres verstorbenen Onkels. Sie lehnt sich gegen die eigenmächtigen Pläne ihres Sohnes auf - und setzt ihren ganz und gar ungewöhnlichen Traum von dem "weißen Haus" in die Tat um.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.06.2001

Sabine Brandt kann sich mit diesem Roman nicht wirklich anfreunden. Das es darin "menschelt" scheint sie verständlich und verzeihlich zu finden, ebenso wie die Kritik, die am Umgang mit Senioren geübt wird, etwa wenn die schlimmen Zustände in Altersheimen zur Sprache kommen. Problematisch findet es die Rezensentin jedoch, dass die Autorin die "Heilmethode für das soziale Leiden gleich mitliefern möchte". Doch das Thema findet Brandt viel zu komplex für "allzu eilfertige Weisheiten". Und so - erfährt der Leser - gründet Seniorin Nele flugs eine Alten-WG in einer Prachtvilla, die sie zufällig gerade geerbt hat und "neuer Mut, neuer Frohsinn ziehen in Herzen und Hirne" der vergessenen alten Leute aus dem Altersheim. Brandt geht diese Form von Sozialarbeit etwas auf die Nerven, zumal sie der Ansicht ist, dass das Leben der Protagonistin eigentlich viele andere interessante Seiten hat, die aber im Roman nach und nach immer mehr vernachlässigt werden.
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