Jane Campbell

Kleine Kratzer

Cover: Kleine Kratzer
Kjona Verlag, München 2023
ISBN 9783910372177
Gebunden, 192 Seiten, 23,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Bettina Abarbanell.13 Heldinnen, die sich nicht aussortieren und enteignen lassen, nur weil sie "alt" sind und ihre Familien keine Verwendung mehr für sie haben. 13 Heldinnen, die ihre ganz eigenen, überraschenden Wege finden, wie sie bekommen, was sie wollen. Jane Campbell stellt bigotten Vorstellungen vom Alter ehrliche Erzählungen von später Intimität und Liebe und existenzieller Verlorenheit gegenüber.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 18.11.2023

Hellauf begeistert ist Kritikerin Carola Ebeling vom Debüt einer bereits über achtzigjährigen Autorin, Jane Campbell, eigentlich Psychoanalytikerin: Ihre Protagonistinnen sind in einem ähnlichen Alter und bewegen sich weg von den Klischees der schrulligen alten Frauen, freut sich Ebeling. Die 13 verschiedenen Erzählerinnen sprechen alle mit ihrer ganz eigenen, feinsinnigen Stimme, das hat Bettina Abarbanell geschickt ins Deutsche übertragen, erfahren wir. Schonungslos richtet Campbell den Blick auf die verschiedensten, auch tabuisierten Themen, die alte Frauen beschäftigen, so die Rezensentin - Sexualität, Erinnerung, Verlust, Einsamkeit. Sie schafft damit in der Literatur so dringend benötigte feinfühlige Frauenfiguren, resümiert die überzeugte Kritikerin.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 17.08.2023

"Außer vonseiten der Pharmaindustrie" werden alte Frauen viel zu selten beachtet, beklagt Kritikerin Katharina Döbler, doch zum Glück hat die Psychoanalytikerin Jane Campbell, selbst schon 80, sich in ihren Kurzgeschichten dieser Gruppe zugewandt. Überschwänglich freut sich Döbler über Geschichten von Frauen, die aus Versehen die falsche Beerdigung besuchen oder vor der Aufnahme im Demenzhospital noch einmal auf ihr Leben zurückblicken. Döbler hofft, dass diese Kurzgeschichtensammlung dazu beiträgt, dass in der Literatur künftig ein anderer Blick auf alte Frauen geworfen wird.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.07.2023

Als Psychoanalytikerin weiß Jane Campbell, wie sich (Lebens-)Geschichten erzählen lassen, stellt die beeindruckte Rezensentin Verena Lueken bei der Lektüre dieses Kurzgeschichtenbandes fest. Für sie sind die Geschichten, die Alltägliches und Außergewöhnliches verbinden, aber nicht nur wegen der gekonnten Erzählweise empfehlenswert, sondern auch, weil die Autorin damit eine echte Lücke schließt: Sie schreibt, selbst schon über achtzig, über alte Frauen jenseits der siebzig, die sonst in der Literatur kaum Platz finden. Frauen, die sich selbst "zur Kategorie abgetakelte Fregatte" zählen, die aber keineswegs an Biss und Gefühlsstärke verloren haben, die klug und reflektiert auf ihr Leben blicken und so manche unerwartete Entscheidung treffen, erklärt Lueken. Sie ist schon gespannt auf ein hoffentlich weiteres Buch der Autorin.
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