Linda Stift

Kingpeng

Roman
Cover: Kingpeng
Deuticke Verlag, Wien 2005
ISBN 9783552060081
Gebunden, 157 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

Die Geschwister Kinga und Nick leben zusammen. Kinga, die gern die Boxershorts ihres Bruders trägt, ist nach dem Unfalltod ihres Verlobten bei Nick eingezogen. Gemeinsam betreiben sie einen Partyservice: sie kocht, er ledigt das Geschäftliche und gibt sich ansonsten seinem Waschzwang hin. Von ihrem kleinen Balkon, auf dem nur einige Kräuter und Tomatenpflanzen stehen, sehen die Geschwister eine große Terrasse mit Kübelpflanzen, einer Hollywoodschaukel und reichen, gutaussehenden Menschen, die sie fasziniert beobachten.
Und plötzlich gehören sie dazu, wenn auch zunächst eher in der Rolle jener, die den Lieferanteneingang benützen. Ein rätselhafter Mord geschieht. Kinga geht ein Verhältnis ein mit einem Mann, dessen Frau mit Nick schläft. Die "Terrakottainsel" verliert ihren Glanz. Nick möchte mit Kinga fortreisen, so weit wie möglich, vielleicht nach Kingpeng, das in China liegt. Und alles wäre wieder wie früher ...

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 08.02.2005

Ein zwar neurotisches, aber ereignisloses Leben führen die Protagonisten Kinga und Nick in Linda Stifts Roman "Kingpeng", referiert Susanne Messmer. Das Gleichgewicht der in einer Wohnung lebenden Geschwister, die gemeinsam einen Partyservice betreiben, wird abrupt gestört, als die beiden Zeugen des Mordes am schönen Butler der reichen Nachbarn werden. Auch wenn die Welt der High Society ein wenig zu "himbeerfarben" geraten sei und die Autorin etwas zu kontrolliert ihren Plot verfolge, sei ihr in Kinga eine äußerst fesselnde Figur gelungen, lobt die Rezensentin. Sie ist beeindruckt von der neurotischen Gestalt mit ihrem besonderen Blick für das Ekelhafte. Nach und nach werde klar, dass Kinga und ihr Bruder von einem inzestuösen Verhältnis zumindest träumen und viel tiefer in das Sterben um sie herum verstrickt sind, als sie es sich eingestehen mögen.
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