Paulus Hochgatterer

Das Matratzenhaus

Roman
Cover: Das Matratzenhaus
Deuticke Verlag, Wien 2010
ISBN 9783552061125
Gebunden, 293 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Frühlingsidylle in Furth am See, einer Kleinstadt in Österreich. Doch damit ist es mit einem Schlag vorbei, als eine rätselhafte Serie von Kindesmisshandlungen die Bewohner der Stadt in Unruhe versetzt. Der Psychiater Raffael Horn und Kommissar Ludwig Kovacs versuchen fieberhaft, den Täter zu finden, bevor die Sache noch weiter eskaliert. Das ungewöhnliche Ermittlerduo aus Hochgatterers Bestseller "Die Süße des Lebens" geht in diesem literarischen Krimi ein weiteres Mal auf gemeinsame Spurensuche.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.05.2010

Wer einen typischen Kriminalroman erwartet, wird mit Paulus Hochgatterers Roman "Das Matratzenhaus" nicht unbedingt auf seine Kosten kommen, warnt Christoph Schröder. So gebe es zum Beispiel nicht einmal eine vollständige Auflösung der an der Handlungsoberfläche spielenden Kriminalhandlung. Im Mittelpunkt der Erzählung stehen vielmehr die kleinen und großen Verrücktheiten der Bewohner eines trügerisch-idyllischen Dorfes, das sich plötzlich mit dem Thema Kindesmisshandlung auseinandersetzen muss. Bei der Beschreibung der Vielzahl an psychischen Störungen und inneren Konflikten sei der als Kinderpsychologe arbeitende Autor in seinem Element, so der Rezensent, der an "film noir" erinnernde Roman lese sich als Sammlung von subtilen Charakterstudien, die "geschickt arrangiert", "ohne Sensationslust" und in einer überaus "reflektierten Sprache" gestaltet seien. Dem Leser rät Christoph Schröder die einzelnen "Erkenntnispartikel" dieses vielstimmigen Romans zusammenzusetzen, um nach der empfehlenswerten Lektüre zwar ein unschönes, dafür aber sehr "kunstvolles Bild" vorzufinden.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 17.03.2010

Wie auch in Paulus Hochgatterers bisherigem Werk sind auch in diesem Roman seine Passion für Bergsport und Musik sowie seine Erfahrungen als Kinder- und Jugendpsychiater prominent, stellt Rezensent Georg Renöckl fest. So auch in seinem neuen Buch "Das Matratzenhaus", seinem zweiten, im fiktiven österreichischen Ort Furth spielenden Kriminalroman, in dem Kommissar Kovacs und Psychiater Horn sich mit dem Todessturz eines jungen Mannes von einem Baugerüst und mit einem unheimlichen Kindesmisshandler herumschlagen müssen, wie der Rezensent erklärt. Obwohl die klassische "Whodunit-Spannung" vom österreichischen Autor offensichtlich gar nicht angestrebt wird, stellt Renöckl dennoch gefesselt eine sich stetig steigernde Unheimlichkeit fest. Und auch ohne ein Happy End findet es der Rezensent offensichtlich befriedigend, dass wenigstens die kindlichen Opfer des Romans Rache üben können. Vor allem aber schätzt der Rezensent die Einblicke, die Hochgatterer in seinen Büchern stets aufs Neue in die dunkle österreichische Seele tut.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.02.2010

Paulus Hochgatterer, so die Rezensentin Felicitas von Lovenberg im Brustton der Überzeugung, ist ein Autor, den es in seinen Qualitäten fürs breite Publikum noch zu entdecken gilt. Wieder, versichert sie, habe er mit "Das Matratzenhaus", einen exzellenten Roman vorgelegt. Und wieder gibt es, wie bereits in vorangehenden seiner Bücher, Elemente des Kriminalliterarischen. Was den Roman aber nicht zu einem Krimi macht, obwohl ein Kommissar auftaucht, den man schon aus dem Vorgängerroman kennt, und ein Psychiater, für den dasselbe gilt. Es geht in dem Buch um rätselhafte Fälle von Kindesmisshandlung - und der Clou der Geschichte ist, dass man davon aus verschiedenen, aber stets streng auf die Figur beschränkten Erzählperspektiven erfährt. Das ganze Bild muss man sich, so Lovenberg, als Leserin selbst zusammensetzen, während das Buch auf faszinierende Weise vorführt, wie in der Beschränkung der Perspektive das Naheliegende leicht aus dem Blick gerät.
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