Lisa Kreißler

Schreie & Flüstern

Roman
Cover: Schreie & Flüstern
Mairisch Verlag, Hamburg 2021
ISBN 9783948722104
Gebunden, 224 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Die Schriftstellerin Vera und der Maler Claus leben mit ihrem Sohn Siggi in Leipzig. Doch in der Stadt sind ihre Ideen ins Stocken geraten. Überraschend bekommt Claus von seinen Eltern eine große Summe Geld geschenkt. Kurzerhand entscheiden sich die beiden, einen alten Hof in der westdeutschen Provinz zu kaufen und ihn von Grund auf zu renovieren. Während Claus sich in der neuen Umgebung befreit fühlt, fehlen Vera ihre Freunde, die Zerstreuung des städtischen Lebens, die unverbindliche Leichtigkeit. Das Dorf, die Landschaft, Claus - alles scheint sich ihr entgegenzustellen. Doch als Vera wieder schwanger wird, wächst nicht nur ein neuer Mensch in ihrem Innern heran, auf wundersame Weise verbindet sie sich auch mit der Natur. Frühling, Sommer, Herbst und Winter weisen ihr den Weg zur Versöhnung mit der eigenen Vergänglichkeit.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.01.2022

Rezensentin Emilia Kröger scheint gerührt von Lisa Kreißlers drittem Roman, der anhand einer Briefsammlung, die eine Mutter an ihren Sohn weitergibt, Erinnerungen an einen "Lebensraumwechsel", an existenzielle Ängste, Entfremdung und andere starke Emotionen, auch der Zuversicht, heraufbeschwört. Besonders stark scheint Kröger das Buch in der metaphorischen Gestaltung dieser Gefühle. In den von Kreißler geschickt gewählten Metaphern und Vergleichen werden die thematisierte Entfremdung und die Angst der Protagonnisten vor der Vergänglichkeit für die Leserin gut spürbar, findet Kröger.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.12.2021

Rezensentin Katharina Teutsch hält große Teile von Lisa Kreißlers drittem Roman nicht nur für "ziemlich cheesy", sondern auch für ausgemachten "Käse". Dabei scheinen Absicht und Aufbau des Romans Teutsch durchaus zuzusprechen: "Schreie und Flüstern" erzählt von der langsamen Ausnüchterung einer Generation - jener Generation junger Kreativer, die in den deutschen Großstädten der Nachwendezeit, ihren Nischen den Rausch der Jugend genossen hat, Nischen, die inzwischen von schicken Cafés, Work-Spaces oder Showrooms gefüllt wurden. Das Problem dabei ist nur, so Teutsch, dass die Autorin leider überhaupt kein Gespür für das rechte Maß an Ergriffenheit zu haben scheint, mal abgesehen davon, dass die Entwicklungen und Entscheidungen ihrer Figuren teilweise nicht ganz nachvollziehbar oder aber allzu vorhersehbar sind. Das Werkzeug der Ironie scheint Kreißler fremd zu sein, bedauert die Rezensentin, denn statt dem Landidyll ein paar ordentliche Schnitzer zuzufügen, die ihm gut gestanden hätten, lässt sie die Stilblüten nur so wuchern, dass einem vor lauter schillernden Beschreibungen und bedeutungsscheinschwangeren Bildern der Kopf brummt.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Themengebiete