Ludwig Huber

Das rationale Tier

Eine kognitionsbiologische Spurensuche
Cover: Das rationale Tier
Suhrkamp Verlag, Berlin 2021
ISBN 9783518587713
Gebunden, 671 Seiten, 34,00 EUR

Klappentext

Kann man nichtmenschlichen Lebewesen Rationalität und Bewusstsein in einem anspruchsvollen Sinn zugestehen? Der Kognitionsbiologe Ludwig Huber zieht in diesem grundlegenden Buch die Bilanz des gegenwärtigen Forschungsstands zum tierischen Denken. Mittels zahlreicher, eigens für dieses Buch angefertigter Abbildungen erklärt er anschaulich die wichtigsten Experimente und Beobachtungen und vermittelt so, was Affen, Hunde, Bienen, Krähen, Keas, Pfeilgiftfrösche, Schildkröten oder Kraken alles können: Werkzeuge gebrauchen und herstellen, kommunizieren, planen, Gedanken lesen und vieles mehr. Huber will aber nicht nur zeigen, was wir heute über den Geist der Tiere wissen und wie wir es herausgefunden haben, sondern auch, wozu das gut ist. Neben der zweckfreien Befriedigung unserer Neugierde treibt ihn auch ein moralischer Imperativ: "Um sie zu retten, müssen wir uns kümmern, und kümmern können wir uns nur, wenn wir sie verstehen." Die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse verlangen eine entschiedene Revision unserer irrationalen und ethisch fragwürdigen Einstellungen gegenüber Tieren.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 02.02.2022

Rezensent Volkart Wildermuth reflektiert beim Lesen von Ludwig Hubers "Das rationale Tier" den Begriff des Denkens. Der Wiener Verhaltensbiologe sucht darin anhand von klaren Begrifflichkeiten und Experimenten Antwort auf die komplexe Frage, ob Tiere denken können. Das ist schwieriger zu beantworten, als es erscheint, bestätigt der Rezensent, denn wenn man den Denkbegriff nicht nur auf eine sprachliche Ebene eingrenzt, sondern auch den Werkzeuggebrauch, Kommunikationsformen und Theorien des Geistes miteinbezieht, werden Wildermuth zufolge neue Einsichten erkennbar. Schade findet der Rezensent, dass die Lektüre durch die vielen Details vor allem für Fachlaien etwas trocken ist und wenig unterhält. Aber wenn man durchhält, lernt man viel Neues über die Denkfähigkeiten der verschiedenen Lebensformen, resümiert Wildermuth.