Mahmud Darwish

Der Würfelspieler

Gedichte. Arabisch - Deutsch
Cover: Der Würfelspieler
A1 Verlag, München 2009
ISBN 9783940666086
Gebunden, 92 Seiten, 12,80 EUR

Klappentext

"Während mehr als vier Dekaden war Darwish nicht nur eine Ikone der Palästinenser; er galt als der größte lebende Dichter arabischer Sprache schlechthin und als einer der bedeutendsten Innovatoren der arabischen Lyrik Vielleicht zum ersten Mal in der neueren Geschichte haben arabische Könige und Präsidenten den Tod eines Lyrikers beklagt", schrieb der jordanische Schriftsteller Fakhri Saleh in seinem Nachruf in der Neuen Zürcher Zeitung. Wenige Wochen vor seinem Tod im August 2008 veröffentlichte Mahmoud Darwish in der in London erscheinenden Zeitung Al-Quds al-arabi ein langes Gedicht: "Der Würfelspieler".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.12.2009

Dieser zweisprachige deutsch-arabische Gedichtband des palästinensischen Lyrikers Mahmoud Darwish zeigt dem Rezensenten Grenzen des Verstehens auf. Burkhard Müllers Glück, eine arabische Bekannte zu haben, wäre für jeden Leser von Vorteil, wie wir erfahren, die Vermittlungsleistung des Übersetzers reicht hier nicht immer aus, und der unkundige Leser vermag nicht einmal die Buchstaben in den Originaltexten zu entziffern. Rezensent Müller aber versteht, wie leicht die Übersetzung in diesem Fall den Ton und das Tempo der Gedichte verändern kann, wie leicht Realien auf der Strecke bleiben und die Texte den Leser beirren können. Schon die unterschiedliche Stellung der Lyrik im arabischen beziehungsweise deutschen Sprach- und Kulturraum erkennt Müller als Quelle des Missverstehens. Kann er die in den Texten verarbeitete Trauer noch am ehesten direkt begreifen, so bleiben ihm die politischen Implikationen des einst im palästinensischen Widerstand agierenden Autors mitunter unzugänglich.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.11.2009

Mit seinem einfühlsamen Vorwort und dank der Übersetzung des syrischstämmigen Dichters Adel Karasholi ist dieser zweisprachige Band für Stefan Weidner ein Ereignis. Kleinere umgangssprachliche Entgleisungen und Doppeldeutigkeiten, rät er, ließen sich durch ein gründlicheres Lektorat tilgen. Ansonsten aber bietet das Buch dem Rezensenten einen Mahmoud Darwish, wie er leibt und lebt. Laut Weidner packt der hochberühmte arabische Dichter in seinem Langgedicht die letzten Dinge an. Traditionell Mallarmes "Würfelwurf" folgend, nur "geerdet", wie Weidner findet, liest es sich wie eine "poetische Biografie", die Suche des Dichters nach seiner Bestimmung.
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