Marte Huke

Delta

Prosagedichte
Cover: Delta
Edition Rugerup, Berlin 2019
ISBN 9783942955782
Kartoniert, 80 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

Der Mensch hat die Naturwissenschaften geschaffen. Aber die Natur ist kein absolutes System. Wo Leben ist, gibt es Zufälle, und gerade diese Brüche sind es, die Variation möglich machen und Neues entstehen lassen. Der Mensch ist Teil der Natur, und die Sprache entsteht durch den Menschen. Also ist auch die Sprache Natur und gehorcht den gleichen Gesetzmäßigkeiten, die für den Rest der Natur gelten. Oft finde ich die Sprache der Wissenschaft sehr schön. Sie ist dem Anschein nach objektiv, will die Welt, den Ursprung aller Dinge beschreiben. Darin liegt eine Art von Verzweiflung. Ein Versuch, die Welt in der wir leben zu begreifen. Uns immer wieder das vorzusagen, was wir wissen, um das zu verdrängen, was wir nicht wissen.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 16.01.2020

Rezensent Nico Bleutge geht gern durch die Landschaft aus Schnee und Eis, die die norwegische Dichterin Marte Huke ihm erschließt. Kühl und ruhig ist Hukes Sprache laut Bleutge, und sie registriert kleinste Veränderungen des Lichts und des Wassers, wie der Rezensent staunend feststellt. Wie die Autorin das Nachdenken über die Sprache in ihren Gedichten verbindet mit szenischen Idee und einem naturwissenschaftlichen Wortschatz, findet der Rezensent zudem überzeugend. Hukes Debüt von 2002, hier in der laut Bleutge gelungenen Übersetzung von Betty Wahl und Uwe Englert, führt in eine offene Gegend, zu einem beweglichen Ich, so Bleutge, dem die Beseelung der Natur nur manchmal etwas zu weit geht.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 04.12.2019

Rezensent Nico Bleutge scheint gebannt von der Atmosphäre in den Prosagedichten der Norwegerin Marte Huke in der, wie er findet, gelungenen Übersetzung von Betty Wahl und Uwe Englert. Wie die Autorin vielschichtig und mit spürbarer Bewegung die Metaphorik von Eis, Schnee, Haut und Meer erforscht und mit einem beweglichen Ich verzahnt, mit Reflexionen über das Schreiben, naturwissenschaftlicher Fachsprache, Wiederholung und Variation, findet Bleutge inspirierend. Die Rhythmik und die Kraft der Texte scheinen ihm bemerkenswert.
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