Cem Özdemir

Die Türkei

Politik, Religion, Kultur. (Ab 12 Jahre)
Cover: Die Türkei
J. Beltz Verlag, Weinheim 2008
ISBN 9783407753434
Kartoniert, 256 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Mit Farbfotos von Sedat Mehder u. a. sowie Illustrationen von Irma Schick und Zeichnungen von Cornelia Niere. In Deutschland leben etwa 2,5 Millionen Menschen türkischer Herkunft, viele in der zweiten oder dritten Generation. Cem Özdemir ist einer von ihnen. Doch viele Jugendliche kennen die Türkei kaum. Für Cem Özdemir heißt, die Türkei zu verstehen, auch die Deutsch-Türken zu verstehen, daher stellt er kritische Fragen und spürt den bohrenden Fragen der türkischen und deutschen Jugendliche nach. Er erzählt von dem Land, aus dem seine Eltern kommen, von einer multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft, von historischen und politischen Ereignissen und ergänzt das Buch mit vielen persönlichen Geschichten. Cem Özdemir erklärt politische Zusammenhänge und thematisiert aktuelle Diskussionen wie den EU-Beitritt der Türkei oder die Kopftuch-Debatte. Er lädt dazu ein, die Türkei, und die Deutsch-Türken, mit den Augen der anderen zu betrachten.
Özdemir schlägt einen Bogen von der Lebenssituation der Deutsch-Türken über die Geschichte der Türkei, ihre politischen Bestrebungen, die Religionsvielfalt, das Verhältnis von Frauen und Männern bis hin zum vielfältigen kulturellen Leben auf dem Land und in den Städten - und bietet dem Leser ein höchst komplexes Bild einer faszinierenden Gesellschaft zwischen Tradition und Moderne.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 25.10.2008

Rezensent Peter Unfried ist beruhigt, als ihm der Autor, der Grünen-Politiker Cem Özedemir, versichert, das Buch und seine politische Karriere hätten nichts miteinander zu tun. Wahlkampf mit einem Jugendbuch - das erschiene Unfried auch merkwürdig. Über den Politiker wie über den Menschen Cem Özdemir konnte Unfried hier ohnehin nur wenig erfahren. Der Mix aus Lexikon und Schulbuch hat ihm allerdings gut gefallen. Das nüchterne "Sendung mit der Maus - Prinzip", nach dem der Autor die Grundlagen der türkischen und deutschtürkischen Geschichte abhandelt, scheint ihm sinnvoll zu sein. Unfried erkennt: Selbst bei den brisanten Themen (Kopftuch, Kurden, Rolle der Frau) geht es Özdemir ums Verstehen, nicht darum anzuklagen. Daran, dass Unfried die persönlichen Einblicke in diesem Buch "besonders aufschlussreich" findet, ändert das aber nichts.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.10.2008

Rezensent Heribert Prantl hatte eine gewisse Mühe mit diesem Bich des neuen Grünen-Vorsitzenden Cem Özdemir, der darin eine Vielzahl von Geschichten über Deutsch-Türken und Türkei-Türken, über die Türkei und Europa erzählt. Ein "Sammelsurium von allem Möglichen" nennt der Rezensent Prantl das Buch, das ihm in seinen stärkeren Passagen das Gefühl gab, "einen langen Spaziergang durch Istanbul gemacht zu haben". Doch immer wieder stolperte der Rezensent über den unstrukturierten Aufbau, sprachliche Holprigkeiten und mangelndes Lektor. Doch schließt er versöhnlich, dass  Leser für ihre Ausdauer schließlich mit "vielen Informationen, Ein-und Durchblicken und wundervollen Geschichten" entschädigt werden.
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