Mary Miller

Süßer König Jesus

Roman
Cover: Süßer König Jesus
Metrolit Verlag, Berlin 2013
ISBN 9783849303112
Gebunden, 252 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Alissa Walser. Zwei Lolitas auf dem Rücksitz, die eine voller sexueller Neugier, die andere heimlich schwanger. Am Steuer: die religiösfundamentalistischen Eltern auf ihrem Weg nach Kalifornien dem Weltuntergang entgegen. Ein Buch mit einem Plot, den sich die Coen-Brüder nicht besser hätten ausdenken können.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.04.2014

Ein Teil von Wolfgang Schneider empfindet das Buch als Enttäuschung. Vielleicht liegt das ja an seinen von anderen Rezensenten befeuerten Erwartungen, an Vergleichen des Romans mit "Lolita", "On The Road" und anderen Meilensteinen der Literatur. Das Setting, eine Reise durch den Bibelgürtel der USA, und das Personal, eine fundamentalistische amerikanische Familie, erscheinen Schneider verheißungsvoll. Wenn die junge Autorin Mary Miller ihr Debüt mit Tornados, Erdbeben und "dreimal 9/11" würzt, geht es dem Rezensenten allerdings schon fast zu weit. Hätte Miller nun mit einer Prise Wahnwitz weitergemacht, wäre laut Schneider eine düster-burleske Apokalypse herausgekommen. Leider, bemerkt Schneider, steht der Autorin offenbar nur ein "kreuzbraver Jugendbuch-Realismus" zur Verfügung. Und so wird aus dem Buch für Schneider bloß dürre Mitteilungsprosa der langweiligen Sorte.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 17.12.2013

Frank Schäfer stellt die amerikanische Autorin Amy Hempel zusammen mit ihrer Kollegin Mary Miller vor, die beide in seinen Augen für eine neue Härte in der weiblichen Literatur stehen. Und sie hauen ihn mit ihrer "Wirklichkeitswucht" einfach um. Hempel wirft in ihren Prosastücken die Konventionen der klassischen Short-Story ziemlich über Bord, freut sich Rezensent Schäfer, vor allem weil sie dabei nicht "experimentelle Literatur" schafft, sondern richtig lustige. Mal reiht sie einfach nur Anekdoten und Witze aneinander, mal schreibt sie sardonisch über das Krebsleiden ihrer Freundin. Unter Verzicht auf alle "poetische Höflichkeiten", betont Schäfer: Klartext eben.