Melanie Fritscher-Fehr
Demokratie im Ohr
Das Radio als geschichtskultureller Akteur in Westdeutschland, 1945-1963

Transcript Verlag, Bielefeld 2019
ISBN 9783837641042
Kartoniert, 490 Seiten, 49,99 EUR
ISBN 9783837641042
Kartoniert, 490 Seiten, 49,99 EUR
Klappentext
Das Radio war das zentrale Leitmedium der Nachkriegszeit und eines der wichtigsten Erziehungsmittel der alliierten "Re-education" in Westdeutschland. Am Beispiel des Schulfunks geht Melanie Fritscher-Fehr der Frage nach, welchen Beitrag der öffentlich-rechtliche Rundfunk als geschichtskultureller Akteur zur Demokratisierung der Bundesrepublik leistete. Ihre Untersuchung der Genese von historischem und gesellschaftlich relevantem Wissen im Rundfunk legt bislang unbekannte Netzwerke zwischen Rundfunk und Geschichtswissenschaft offen und spürt dem Einfluss zeitgenössisch führender Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen auf die Massenmedien nach.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.07.2019
Rezensent Carsten Kretschmann empfiehlt die Studie von Melanie Fritscher-Fehr, um die Bedeutung des Schulfunks als Medium der Selbstverständigung im Nachkriegsdeutschland zu erkennen. Zwar beschränkt sich die Arbeit laut Rezensent nur auf den SWF und den SDR und lässt andere für die Wertevermittlung bedeutsame Radioformate wie Feature, Reportage und Hörspiel außer acht, über die geschichtspolitischen Aspekte und die unterschiedlichen Ansätze und Redaktionen der beiden Sender erfährt der Leser allerdings eine Menge, erklärt Kretschmann, der staunt, wie sehr man damals "auf die Nation fixiert" blieb und die demokratische Tradition hochhielt. Als Ausgangspunkt für weitere Forschung eignet sich das Buch sehr gut, findet der Rezensent.
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buecher.deRezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 07.05.2019
Moritz Küpper liest Melanie Fritscher-Fehrs auf eine geschichtswissenschaftliche Dissertation zurückgehendes Buch trotz Fußnoten mit Gewinn. Was die Autorin über Funktion und Arbeitsweise des deutschen Schulfunks nach dem Zweiten Weltkrieg schreibt, scheint Küpper leicht lesbar, klar strukturiert und auf breiter Materialbasis (Hörfunkmanuskripte, Gremienprotokolle, Literaturlisten) basierend. Wie die Hörfunkarbeit zwischen 1945 und 1963 den gesellschaftlichen Wandel unterstützte, zeigt die Autorin laut Küpper mittels Kontextanalysen und der Beschäftigung mit dem Personal in den Redaktionen. Die Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks leuchtet der Rezensentin beim Lesen ein, selbst wenn der Band durchaus auch demokratiefeindliche Inhalte wiedergibt.
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