Michael Degen

Der traurige Prinz

Roman einer wahren Begegnung
Cover: Der traurige Prinz
Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2015
ISBN 9783871347689
Gebunden, 256 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Vaduz, 1983: Ein deutscher Schauspieler kommt nach einem Gastspiel-Auftritt mit einem Mann ins Gespräch. Staunend erkennt er die unverwechselbare Stimme - und erschrickt über das müde Gesicht: Es ist der weltberühmte Oskar Werner, Theatergott und oscarnominierter Filmstar. In dieser Nacht erzählt Werner sein erstaunliches Leben: ein Wiener Bub aus armen Verhältnissen, der früh an der "Burg" spielte, der gegen die Nazis opponierte, desertierte und knapp dem Tod entkam. Später liegt Werner die Welt zu Füßen, er arbeitet mit Richard Burton, François Truffaut. Dann aber lehnt er Angebote etwa von Stanley Kubrick ab - aus künstlerischen Zweifeln, die er nur noch trinkend erträgt. Den jüngeren Kollegen wird diese Nacht verändern - er blickt in den Abgrund einer gequälten Seele, erkennt die Tragik des Ruhms. Michael Degen ist Oskar Werner wirklich begegnet. Er erzählt von jener Nacht, schildert Werners Leben, das durch finstere Zeiten, über Glanz und Triumph in die Selbstzerstörung führte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.07.2015

Felicitas von Lovenberg liest Michael Degens Erinnerung an ein Nachtgespräch mit seinem einstigen Vorbild, dem Schauspieler Oskar Werner, mit Gewinn. Als Gewissenserforschung des Protokollanten wie als psychologisches Charakterporträt des alternden Mimen begreift sie das Buch. Vor allem gereicht ihm zum Gelingen, meint sie, dass der Autor Werners Tiraden gegen den Selbstverlust des Schauspielers und seine Erinnerungen an ein Bühnenleben durchaus kritisch sieht und den älteren Kollegen nicht verklärt, sondern die Unterhaltung sprachlich präzise festhält.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.05.2015

Für Helmut Schödel ein wunderbares Buch. Das Nachtgespräch zwischen Michael Degen und seinem Schauspielerkollegen Oskar Werner lässt ihn mitfühlen, was es bedeutet ein Schauspieler zu sein, die Last der Begabung, ach, das Gift der Träume usw. Bei Wein und Kerzenschein fühlt sich Schödel als Mäuschen unterm Sofa der Herren, die da über ethische Verantwortung streiten und Geschichten zum Besten geben, aber auch über ihre Erlebnisse im Dritten Reich plaudern. Anekdotenalarm? Mitnichten, versichert Schödel, sondern ein erhellender, spannender Beitrag über das Unglück des Erfolgs.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de