Michael Ende, Wieland Freund

Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe

(Ab 6 Jahre)
Cover: Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe
Thienemann Verlag, Stuttgart 2019
ISBN 9783522185004
Gebunden, 208 Seiten, 17,00 EUR

Klappentext

Mit Bildern von Regina Kehn. Ein fulminantes Märchen und Ritterabenteuer von Michael Ende und Wieland Freund, für Kinder ab 6 Jahren. Knirps ist überzeugt, dass ein echter Raubritter in ihm steckt. Deshalb will er auch unbedingt beim berüchtigten Rodrigo Raubein in die Lehre gehen! Doch der fordert zunächst eine Mutprobe von ihm. Voller Tatendrang plant Knirps einen Prinzessinnenraub, kann es Gefährlicheres geben? Er ahnt nicht, dass ein viel mächtigerer Bösewicht als er es auf die Prinzessin abgesehen hat. "Rodrigo Raubein", von Michael Ende als Romanfragment veröffentlicht und nun, zwanzig Jahre nach seinem Tod, von Wieland Freund vollendet.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 02.02.2019

Rezensentin Sylvia Schwab freut sich, dass Wieland Freund das Romanfragment seines Freundes Michael Ende fortgesetzt hat. In ihren Augen ist so eine harmonische Mittelaltergeschichte für Kinder entstanden: Knirps langweilt sich bei seinen Puppenspieler-Eltern und zieht aus, um Knappe des berüchtigten Ritters Raubein zu werden, der sich wiederum als sensibler Hochstapler erweist und seinen jungen Bewunderer loswerden will, indem er ihm eine besonders schwierige Ausgabe stellt, fasst die Kritikerin zusammen. Sowohl die Lektionen, die die Geschichte den jungen Lesern mit einem Augenzwinkern über Angst erteilt, als auch die Reflektionen über das Erzählen in der Erzählung selbst findet die Rezensentin köstlich, nur die Illustrationen hätte sie sich ein wenig mutiger gewünscht.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 01.02.2019

Diese Vollendung seines begonnenen Romans "Rodrigo Raubein" hätte Michael Ende gefallen, schwärmt Rezensentin Sylvia Schwab. Dass Wieland Freund mit Michael Ende befreundet war, dürfte dabei geholfen haben, dass die Kritikerin nicht mal einen Bruch zwischen den beiden Teilen erkennt. Und so liest sie amüsiert die Geschichte um den kleinen Knirps, der er sich einem vermeintlich bösen Raubritter, der sich bald als "sensibler Kakteenzüchter" entpuppt, als Knappe andient und manches Abenteuer erlebt. Den "Witz", die Farbe und die "verschmitzte Logik", mit denen Ende und Freund ihre kleinen Leser ansprechen, hätte sie sich allerdings auch von Regina Kehns Illustrationen gewünscht.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.01.2019

Gelungen findet Julia Voss Wieland Freunds Fortschreibung von Michael Endes Kinderbuchfragment über den Jungen Knirps, der sich beim Raubritter Raubein als Knappe verdingt, gerade weil der Autor Ende nicht zu imitieren versucht. Die dreizehn von Freund hinzugefügten Kapitel mit je eigenem, neuem Personal machen aus Knirps keinen typischen Ende-Helden, sondern eine fröhliche Märchenfigur. Dass Ende die Geschichte diesmal selbst nicht als Parabel und die Figur nicht als Bruder von Jim Knopf, Momo und Co. angelegt haben könnte, kann Voss anhand der drei Kapitel aus dem Nachlass nur vermuten. Zusammen mit den Bildern von Regina Kehn, meint sie, ist jedenfalls ein optimistisches, unterhaltsames Märchen entstanden.
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