Michael G. Fritz

Tante Laura

Roman
Cover: Tante Laura
Mitteldeutscher Verlag, Halle 2008
ISBN 9783898125635
Gebunden, 191 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Plötzlich sind nebenan gebauschte Laken zu sehen und der leichte Sommerwind trägt Rock-and-Roll-Klänge an ihren Frühstückstisch. Aber der Nachbar hat noch nie Feriengäste beherbergt. Bald darauf stellt sich heraus, dass die Frau nackt sein muss, die sich hinter den Stofffahnen der Sonne hingibt. Martin und seine Frau Katja, die mit ihren Söhnen Robert und Florian schon seit Jahren beim alten Jeske im Haus am Bodden den Urlaub verbringen, können gar nicht anders als neugierig sein. Außer dass Martin fast jeden Morgen mit Jeske zum Angeln aufs Wasser fährt, passiert in einem abgelegenen Ort an der Ostsee nicht viel. Aber das ändert sich, als sich in der unbekannten Frau Martins längst vergessene Tante Laura zu erkennen gibt

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.07.2009

Für Christian Schärf hat die Hauptfigur in diesem seiner Meinug nach meisterhaft erzählten Roman von Michael G. Fritz etwas zutiefst Verstörendes. Ganz harmlos beginnt die Geschichte als Rügener Sommeridylle und bringt mit Tante Laura schließlich jede Menge Tragik und Merkwürdigkeiten ins Spiel. Kein Wunder allerdings, verbirgt sich hinter der Tante doch der "Engel der Geschichte", der DDR nämlich. Soviel hat Schärf herausgefunden, wenn ihm die Absichten der beunruhigenden Tante auch schleierhaft bleiben. Schärf jedoch fühlt sich bestens unterhalten, dank der Lakonie und Genauigkeit des Textes sogar manchmal wie bei Georges Perec. Nur dass es für den Rezensenten bei Fritz retrospektiv noch allerhand zu lernen gibt über den alten Ostblock und seine Menschen.
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