Michael Krüger

Unter freiem Himmel

Gedichte
Cover: Unter freiem Himmel
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2007
ISBN 9783518419120
Gebunden, 130 Seiten, 19,80 EUR

Klappentext

Die Verse in Krügers neuem Gedichtband begeben sich ins Offene genauso wie unter die Menschen; auf Reisen, in Gesprächen scheint die Essenz des Erfahrenen auf, und den heiteren Szenen, schlaflosen Momenten, ruhigen Beobachtungen, melancholischen Einsichten, die die Gedichte spiegeln, fehlt eines nie: die Weltzugewandtheit. Krügers Lyrik lässt die Dinge sprechen, ohne dem Leser Einsichten aufzudrängen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.05.2008

Das Multitalent Michael Krüger - Verleger und Autor von Prosa und Poesie - macht ein vergleichbares Multitalent, den Verleger und Lyriker James Laughlin in einem Teil seines neuen Gedichtbands zum Gegenstand. Dem wird das Zitat "unterstellt", mit dem Wulf Segebrecht seine Rezension beginnt: "Manche meinen, Dichtung sollte / prächtig sein oder schwierig. / Ich dagegen bevorzuge / klare Aussagen in einfachen Worten, / weil so deutlich wird, was ich meine". Von diesem Zitat aus dröselt der Rezensent diesen Band und auch Krügers Poetik auf. Daran, dass er die "einfachen Worte" dem rhetorisch Gedrechselten vorzieht, bestehe gar kein Zweifel. Den Intentionalitäts- und Verständlichkeitsoptimismus des letzten Verses aber könne man Krüger, der da skeptischer und auch raffinierter denke - und dichte - nicht ohne weiteres abnehmen. Ein "Gedankenlyriker" sei er, ja, aber um "bloße Meinungsäußerung" gehe es deshalb noch lange nicht. Krügers großes Verdienst bestehe vielmehr darin, das zu thematisieren, was sich am Leben eher nicht verständlich machen lässt. Es bleibe, zuletzt, so Segebrecht, doch immer eine "Rätselhaftigkeit" und nicht zuletzt darum lohne sich die Lektüre des Bandes sehr.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.02.2008

Mit Freude hat sich Hans-Heribert Räkel mit dem jüngsten Gedichtband von Michael Krüger beschäftigt, in dem er das "Eigenleben der Wörter" gewahrt sieht. Besonders der erste Teil handelt häufig von der Natur, ohne dass der Lyriker meint, diese selbst zur Sprache bringen zu können, stellt der Rezensent ganz einverstanden fest. Für ihn ist Krüger vor allem so etwas wie ein Sprach-"Makler", der die Worte für sich in Anspruch nimmt und sie dennoch in ihrer eigenen Existenz anerkennt, so Räkel weiter, dem besonders die Leichtigkeit imponiert, mit der der Lyriker die Welt in Worte fasst. Krüger könne so nicht zuletzt auch wirkungsvoll zeigen, was Sprache und Poesie auch heute noch zum Ausdruck bringen können, lobt der Rezensent.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 27.10.2007

In höchsten Tönen lobt Rezensentin Beatrice von Matt Michael Krügers neuen Lyrikband, in dem sie selbst noch die Vögel so dramatisch von Selbstverteidigung, von Krieg und Verrat " quasseln" hört, dass sie an Homer denken muss. Auch sonst faszinieren sie Krügers Gedichte durch ihre Ausdeutung der Natur, insbesondere Krügers Talent, in ihren Rhythmus "einzugehen", wenn er sich etwa in der Mittagshitze der Stille und der Müdigkeit überlasse, und so "begnadete Momente" zu schaffen versteht, in denen dann Erinnerungsfetzen hochbrodeln. Aber auch die Dezenz, mit der Krüger Natur, Erfahrung und Geschichte ineinander webt, sorgt für enormen Eindruck bei der Rezensentin.
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