Michael Kumpfmüller

Mischa und der Meister

Roman
Cover: Mischa und der Meister
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2022
ISBN 9783462054446
Gebunden, 368 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Wenn man göttlichen Beistand anruft, hat das normalerweise keine Folgen. Nicht so bei Mischa und Anastasia, Studenten der Slawistik, vernarrt in die russische Literatur und - wie sie feststellen werden - ineinander. Sie laden Jeschua ein, und Jeschua nimmt die Einladung an. Aber das ist nicht die einzige Überraschung: Jeschua zeigt sich irdischer als gedacht, vollbringt kein einziges Wunder und steckt doch alle Menschen, denen er begegnet, mit Liebe an. Und die grassiert bald in der ganzen Stadt, was in Kürze eine Bande von Teufeln auf den Plan ruft. Denn für sie sind Freundlich- und Glückseligkeit ein Alptraum.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 04.11.2022

Rezensent Claus-Jürgen Göpfert hat viel Spaß bei der Lektüre von Michael Kumpfmüllers neuem Roman "Mischa und der Meister", in dem ein moderner Jesus im Berlin der Gegenwart erscheint und allerhand unscheinbare, aber wirkungsvolle Wunder vollbringt. Vergnüglich sei es insbesondere, die vielen literarischen Verweise auf Bulgakows Vorlage "Der Meister und Margarita" aber auch auf andere Werke der russischen Literatur nachzuvollziehen. Und doch werden Göpferts - zugegeben - hohe Erwartungen an Kumpfmüllers achten Roman nicht ganz erfüllt. Der Autor lässt ein ganzes Arsenal an Figuren auftreten, die alle auf ihre Weise amüsieren, was ihnen jedoch fehlt ist Tiefe und Profil. So bleiben sie dem Rezensenten, genau wie der Roman als Ganzes, eher schemenhaft im Gedächtnis.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.10.2022

Michael Kumpfmüllers neuer Roman erscheint Rezensentin Christiane Lutz wie ein "Feuerwerk": Viel Spaß, so lang es brennt -  dann aber "verpufft" es ganz schnell. Zunächst einmal lässt sich die Kritikerin aber amüsiert auf Kumpfmüllers Gedankenexperiment ein: In der Wohnung des russischstämmigen Studenten Mischa taucht plötzlich der ambitionslose Aramäer Jeschua auf, ein Wiedergänger von Jesus, der dafür sorgt, dass in ganz Berlin eine "Liebesepidemie" ausbricht. Diese währt allerdings nur, bis Teufel wie Steuerberater und Zahnärzte die Bühne betreten. Lutz hat durchaus Freude die vielen Zitate zu russischer Literatur, Musik und Kultur im Text zu entschlüsseln. Jesus bleibt aber erstaunlich farblos, seufzt sie. Und überhaupt fragt sie sich, wohin Kumpfmüller mit seiner Idee eigentlich will.
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