Tobias Hülswitt

Der kleine Herr Mister

Roman
Cover: Der kleine Herr Mister
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Frankfurt am Main 2006
ISBN 9783462037142
Gebunden, 272 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

Auch ein abgelehnter Teufelspakt kann das Leben verändern: Nach dem Besuch des kleinen Herrn Mister ist für einen jungen Künstler nichts mehr so wie zuvor. Er hat überwältigenden Erfolg, landet in den Klatschspalten, lernt eine faszinierende junge Sängerin kennen - aber seine Freundin Johanna geht auf Distanz. In seinem temporeichen Roman lässt Tobias Hülswitt einen jungen Maler aus seinem Leben erzählen, das eine völlig überraschende und folgenreiche Wendung nimmt...

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.11.2006

Irgendetwas findet Edo Reents an diesem Buch. Nur was? Sind es die Anklänge an den Faustus-Stoff? Oder die Uneitelkeit, mit der Tobias Hülswitt dem Vorbild nachgeht? Allemal imponiert Reents der zupackende Umgang mit der "Ereignislosigkeit" der eigenen Existenz, als dessen Resultat er den Roman sieht. Die Ereignislosigkeit selbst erscheint ihm gespiegelt in den erzählerischen Mitteln: In ihrer Durchsichtigkeit, im Leitmotiv des In-die-Luft-Schauens und im offenen Ende einer unentschlossen "zwischen Tragik und Komik" lavierenden Geschichte.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 08.11.2006

Mehr Energie hätte Tobias Hülswitts Roman gut angestanden, meint Rezensentin Anja Hirsch. Hülswitt erzähle eine moderne Faust-Geschichte um einen mäßig talentierten Maler, der durch einen Pakt mit dem teuflischen "kleinen Herrn Mister" zwar Ruhm und Frauen gewinnt, jedoch seine Kreativität einbüßt. Dabei geht der Autor nach Ansicht der Rezensentin arg wenig warmherzig zur Sache, wenn er die Kunst- und Esoterikszene schildert, in der sein Protagonist lebt. Sie findet die Aktualisierung des Fauststoffes zwar in seiner Anlage glaubhaft, doch bleibt ihr nach der Lektüre der schale Geschmack zurück, dass der "tiefere Sinn auf der Strecke geblieben" ist und der Autor seine Geschichte thematisch überladen hat. Zwar seien Hülswitt auch "wunderbar groteske" Szenen gelungen, doch schaffe er es nicht, seine Leser dauerhaft für seinen Protagonisten zu interessieren.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.10.2006

Richtig überzeugt ist die Rezensentin Maike Albath von Tobias Hülswitts Roman nicht - obwohl sie findet, dass er durchaus einige gute Ideen und stimmige Beschreibungen bietet. Doch ihrer Meinung nach hat der Autor den Teller einfach ein wenig zu voll genommen. Das Thema, das er sich ausgesucht hat, bewirkt, dass man "ihn zwangsläufig auf der Folie von Thomas Mann, Bulgakow oder zumindest von Arjouni liest". Dieser Blickwinkel sorgt dafür, dass Albath zu einem eigentlich doch ziemlich niederschmetterndem Fazit kommt :Das Buch funktioniert für sie weder als Allegorie noch als Satire. Ein weiteres Problem ist, dass die Erzählkonstruktion die Fallhöhe des Protagonisten ein wenig undramatisch und unspektakulär macht, und dass seine Geschichte deshalb wenig beunruhigt.
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