Michel Houellebecq

Gestalt des letzten Ufers

Gedichte
Cover: Gestalt des letzten Ufers
DuMont Verlag, Köln 2014
ISBN 9783832197414
Gebunden, 200 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Hinrich Schmidt-Henkel, Stephan Kleiner. Zweisprachige Ausgabe Deutsch/Französisch. Wenngleich es in diesen Gedichten auch um die letzten Dinge des Lebens geht, markieren sie zunächst einmal Michel Houellebecqs furiose Rückkehr nach seinem drei Jahre zurückliegenden, mit dem Prix Goncourt ausgezeichneten Bestseller "Karte und Gebiet". Houellebecq, der sich hier mal nüchtern und abgeklärt, dann wieder geradezu zart und schutzlos zeigt, steht dabei seinen erklärten Vorbildern Mallarmé und Baudelaire in nichts nach. "Gestalt des letzten Ufers" ist die kompromisslose poetische Selbstentblößung eines radikalen Außenseiters, der nichts mehr zu verlieren hat. Die einfache Sprache trifft unvermittelt ins Herz der Wahrheit. Nie waren wir Houellebecq so nah.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.10.2014

Michael Krüger versucht einiges, um Michel Houellebecq nicht als Schwarzseher dastehen zu lassen. Kein Leichtes, kommt der neue Gedichtband dieses Autors doch als Buch gewordener Tauerflor daher, äußerlich, inhaltlich. Wenigstens die erste Lektüre beschert Krüger nichts als düstere Vanitas-Atmo, Todessound, Galle. Beim zweiten Lesen allerdings entdeckt Krüger Momente der Aufhellung und der Liebe. Affekte, wenngleich vergangen, werden vom Dichter aufgerufen, bekränzt von etwas Ironie, wie Krüger feststellt. Und dann? Dann verschafft die dritte Lektüre, diesmal der im Band enthaltenen französischen Originaltexte, Krüger schließlich buchstäblich Erleichterung. Siehe da: Der Autor unterläuft mittels des Reims die Schwere und biegt die Schwermut um in Kapriolen. Aufatmen beim Rezensenten. Die von Krüger durchaus gelobte Übersetzung jedoch vermag das nicht abzubilden.
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