Nick Tosches

Muddy Waters isst selten Fisch

Artikel, Reportagen, Interviews
Cover: Muddy Waters isst selten Fisch
Liebeskind Verlagsbuchhandlung, München 2007
ISBN 9783935890489
Gebunden, 204 Seiten, 18,90 EUR

Klappentext

Nick Tosches gehörte Anfang der siebziger Jahre zu den jungen Autoren, die mit ihrem subjektiven, literarisch geprägten Gonzo-Stil den Musikjournalismus veränderten. Bekanntheit erlangte er mit Biografien von Jerry Lee Lewis und Dean Martin, in denen er die dunklen Seiten des amerikanischen Showbiz ans Licht bringt. Der vorliegende Band vereint Artikel und Reportagen, auf denen Nick Tosches Ruf als Kultautor gründet. So deckt er beispielsweise die geistige Verwandtschaft zwischen William Burroughs und J. Edgar Hoover auf oder geht der Frage nach, ob Muddy Waters etwas mit Mia Farrow hatte. Er verteidigt die Readers-Digest-Ausgabe der Bibel und begibt sich auf die Suche nach der letzten Opiumhöhle Amerikas. Las Vegas erklärt er zur Heiligen Stadt und New Mexico zum Eldorado für Männerselbsthilfegruppen. Egal, welches Thema Nick Tosches aufgreift, "es gibt keinen besseren Führer, wenn es über die Schlachtfelder der amerikanischen Gesellschaft geht".

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 15.02.2008

Rezensent Adam Olschewski freut sich, dass durch diesen Band der amerikanische Pop-Autor Nick Tosches auch einem deutschen Publikum bekannt gemacht wird. Stilistisch war er für das Schreiben über Pop mit seiner Mischung aus "Subjektivität", "Belesenheit und literarischem Anspruch" durchaus prägend, auch hierzulande. Den Namen Tosches kennt allerdings zum Bedauern des Rezensenten kaum jemand. Der Autor beschränkt sich nach Meinung des Rezensenten aufs Wesentliche. "Eine schlichte, präzise und pointierte Sprache ist sein Markenzeichen. Besonders gefallen Olschewski die Texte, die der Autor mit wachsendem Alter schrieb, als er aus Coolness und Häme verzichten konnte.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.10.2007

Andrian Kreye kann überhaupt nicht verstehen, warum Nick Tosches nicht viel bekannter ist. Schließlich sei er nicht nur aus der gleichen Generation wie etwa Tom Wolfe oder Hunter S. Thompson und ebenfalls ein Vertreter des beliebten "New Journalism", sondern könne seinen Kollegen nicht nur mit seiner "Lässigkeit" spielend das Wasser reichen. Angenehm fällt dem Rezensenten zudem die solide kulturelle Bildung von Tosches auf, der über die Literatur zum Journalismus kam. Seine Reportagen in diesem Band sind manchmal großartig, notiert Kreye, wie "Die letzte Opiumhöhle" oder der Bericht über eine Selbsterfahrungsgruppe für Männer in Texas, manchmal aber auch unterdurchschnittlich. Hier hätte man in dem großen Fundus von tollen Tosches-Texten Besseres finden können, meint Kreye, der auch die Übersetzung nur selten für gelungen hält. Nick Tosches selbst kann er dagegen uneingeschränkt empfehlen, finde sich doch hinter ihm "ein ganzes Universum brillanter Texte".
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