Norbert Schneider

Geschichte der Genremalerei

Die Entdeckung des Alltags in der Kunst der Frühen Neuzeit.
Cover: Geschichte der Genremalerei
Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2004
ISBN 9783496012962
Kartoniert, 224 Seiten, 29,90 EUR

Klappentext

Diese Einführung bietet erstmals einen geschichtlichen Überblick über die europäische Genremalerei des 15. bis 17. Jahrhunderts. Die Herausbildung eines künstlerischen Interesses an Szenen und Situationen des Alltags wird also nicht nur - wie sonst üblich - an holländischen Bildern verfolgt. Vielmehr zieht Norbert Schneider auch französische, italienische, spanische und deutsche Beispiele heran. Auf diese Weise werden die Unterschiede in den sozialen und ökonomischen Prozessen der verschiedenen Länder deutlich. Fragestellungen und Ergebnisse der Sozial-, Wirtschafts- und Mentalitätsgeschichte greift der Autor ebenso auf wie rechts-, wissenschafts- und kirchengeschichtliche Aspekte. Das Buch wird durch eine umfangreiche Bibliographie ergänzt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.08.2004

Eine sorgfältige Arbeit und ein simpler Gedanke - allzu simpel, findet die Rezensentin Christine Tauber. Denn Norbert Schneiders "Geschichte der Genremalerei" stelle diese als einen bloßen Spiegel gesellschaftlicher Werte der Frühen Neuzeit dar - die Ästhetik wird der "Aussage" untergeordnet, und die ist entweder affirmativ im Sinne der Herrschenden oder formuliere einen Widerstand gegen die herrschende Ordnung. Nun hat die Rezensentin gar nichts dagegen, Kunstgeschichte mit Sozialgeschichte zu verbinden, auch die machtkritische Perspektive stört sie nicht per se, aber: Ein bisschen komplizierter sei die Sache ja dann doch als Schneider sie aus seiner "klassenkämpferische Sicht" darstelle. Von wegen: "Schlechte Künstler bequemen sich den herrschenden Verhältnissen an und malen eine heile Welt des kleinen Glücks, die herrschaftsstabilisierend wirkt. Gute Künstler hingegen bedienen sich satirischer oder realistisch- abbildender Mittel der Gesellschaftskritik". Ideologiekritik ideologisch - das kann's nicht sein, meint Tauber.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de