Norman Ohler

Stadt des Goldes

Roman
Cover: Stadt des Goldes
Rowohlt Verlag, Reinbeck 2002
ISBN 9783499227271
Kartoniert, 256 Seiten, 13,00 EUR

Klappentext

Lucy lernt in Johannesburg einen zwielichtigen Mann kennen. Umshlanga ist Koksdealer, und Lucy lässt sich auf eine Kurierfahrt für ihn ein: Sie fliegt nach Los Angeles und wird noch im Flughafen verhaftet. Als sie fünf Jahre später nach Südafrika abgeschoben wird, erkennt sie ihre Heimatstadt nicht wieder. Lucy sucht nach Umshlanga und findet ihn in Ponte City, dem gefährlichsten Hochhaus der Welt. Für Lucy beginnt ein albtraumhaftes Abenteuer.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.08.2002

Gar nicht schlecht, das Buch, findet Christoph Bartmann. Auch wenn er zu Beginn dachte, dass "mitunter nur das Tempus seinen Stil vom Magazinjournalismus trennt." Der Autor Normann Ohler hat ja tatsächlich als Journalist angefangen, für Geo und den Spiegel geschrieben, um sich dann an eine "Metropolentrilogie" zu setzen, deren dritter und letzter Teil sich nach New York und Berlin jetzt um Johannisburg dreht. "Ein bisschen großspurig und gelangweilt, das Ganze gewürzt mit einer Prise Fake-Existenzialismus", so komme die Geschichte daher, meint der Rezensent, und das gefällt ihm. Denn "hat man sich einmal damit abgefunden, dass Norman Ohler das coole Klischee nicht scheut, kann man seinem Roman eine Menge abgewinnen." Er bewundert die effektvolle und unheimliche Inszenierung des Stoffs. Bartmann bescheinigt Ohler außerdem eine "souveräne Technik", die nicht zuletzt dazu beiträgt, dass aus dem vielschichtigen Roman schließlich auch ein Porträt Johannesburgs wird.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 21.05.2002

Anfangs, schreibt Detlef Kuhlbrodt, hat er ihn genervt, dieser Roman, "wie die frühen Bücher von Tom Woolfe". Zu klischeehaft die Bilder und Metaphern, zu wenig durchgearbeitet die Wirklichkeitsmomente. Überdies kam es dem jungen Berliner Journalisten Kuhlbrodt "fast streberhaft" vor, ausgerechnet in einem Buch über die Abenteuer eines jungen Berliner Journalisten "die ersten deutschen Romanpassagen über die zur Zeit noch sehr insiderische Droge GBH zu lesen". Seis drum, bald schon hat der Rezensent nur noch Spaß gehabt bei der Lektüre, hat sich auf das Buch wie auf einen "Tatort" eingelassen und war am Ende zufrieden, "wieder eine action- und verknüpfungsreiche Geschichte gelesen zu haben".