Ralf Ahrens

Strukturpolitik und Subventionen

Debatten und industriepolitische Entscheidungen in der Bonner Republik
Cover: Strukturpolitik und Subventionen
Wallstein Verlag, Göttingen 2022
ISBN 9783835351684
Gebunden, 312 Seiten, 32,00 EUR

Klappentext

Marktwirtschaft, Wissenschaft und politische Intervention: die staatliche Stützung der bundesdeutschen Industrie nach dem "Wirtschaftswunder".Mit dem Abflauen des Nachkriegsbooms in den 1960er Jahren geriet die bundesdeutsche Industrie unter verstärkten Anpassungsdruck. Zunehmende Rufe nach staatlicher Unterstützung resultierten in Subventionen, die zur Dämpfung von Krisen der Deindustrialisierung ebenso eingesetzt wurden wie zur Förderung von Branchen, die als besonders zukunftsfähig galten. Die Etablierung eines neuen Politikfelds namens "Strukturpolitik" sollte diese Eingriffe in den wirtschaftlichen Strukturwandel gleichzeitig legitimieren und begrenzen. Forderungen nach einem drastischen Subventionsabbau standenjedoch in den 1970er und 1980er Jahren zunehmende Leistungen an die Industrie gegenüber. Das Feld blieb von Aushandlungsprozessen zwischen Politik und Wirtschaft sowie von einem Spannungsverhältnis zwischen wissenschaftlicher Politikberatung und pragmatischer Praxis geprägt. Ralf Ahrens analysiert die Debatten über Legitimität und Formen industriepolitischer Intervention bis zum Ende der "alten" Bundesrepublik. In Fallstudien zur Stahlindustrie, zum Flugzeugbau und zur Computerindustrie zeigt er, dass die Subventionierung über Regierungswechsel hinweg vor allem von Branchenkonstellationen bestimmt war.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.12.2022

Ein an sich etwas trockenes Thema, Subventionen in der BRD von 1960 bis zur Wende, hat den Rezensenten Hartmut Berghoff doch überraschen können: Der Autor Ralf Ahrens kann ihm zeigen, dass Subventionen immer politisch und viel seltener ökonomisch motiviert sind. Doch was genau sind eigentlich Subventionen? Finanzspritzen und Steuererleichterung. Dies werde anhand interessanter, gut recherchierter Beispiele und den sie umgebenden Kontroversen erläutert, wie dem eigentlich todgeweihten Bergbau, der, man wollte keine Wählerstimmen verlieren, aus politischen Gründen weiter subventioniert wurde, verrät Berghoff. Er nimmt aus dem Buch auch mit, dass bis heute viele wenig zukunftsfähige Wirtschaftszweige in Deutschland abhängig von Subventionen sind.
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