Ralf Beil (Hg.)

The World of Music Video

Cover: The World of Music Video
Hatje Cantz Verlag, Berlin 2022
ISBN 9783775751827
Kartoniert, 448 Seiten, 58,00 EUR

Klappentext

Mit Texten von Ralf Beil, Sonja Eismann, Jessica Manstetten, Heike Sperling, Manfred Heinfeldner, Thomas Winkler, Torsten Nagelschmidt, Fabi Soethof und anderen. Musikvideos sind Zeichen unserer Zeit, integraler Bestandteil der Gegenwartskultur, weltweit abrufbar, weltweit produziert ein Nukleus der globalen Unterhaltungsindustrie. In diesem Buch trifft die musikalische Weltkultur auf eine Ikone der deutschen Industriekultur. Der Katalog zur Großausstellung im Weltkulturerbe Völklinger Hütte widmet sich der Geschichte und Gegenwart des Musikvideos. In den zahlreichen Textbeiträgen werden die musikalische, filmkünstlerische und filmkünstlerische Qualität ebenso beleuchtet wie aktuelle Themen: KI, Klimawandel, politische, psychische und physische Gewalt sowie Genderfragen aller Art. Die Beispiele spannen sich von Frühformen des Kurzmusikfilms über Queens' Bohemian Rhapsody von 1975 bis zu Ermächtigungsszenen der 2020er Jahre von Lady Gaga, Beyoncé oder The Carters. Es entsteht ein in dieser Form noch nie realisiertes globales Panorama des Genres und der Kunstform des Musikvideos. Das Buch versammelt rund 90 Musikvideos aus mehr als 30 Ländern weltweit. Unter den beteiligten Musikerinnen, Künstlerinnen und Regisseurinnen sind: Jonas Âkerlund, Laurie Anderson, Roger Ballen, Joseph Beuys, David Bowie, Björk, Childish Gambino, Chris Cunningham, Daft Punk, Billie Eilish, Romain Gavras, Michel Gondry, Spike Jonze, Leningrad, Little Big, Massive Attack, Nuka, Pussy Riot, Yoko Ono, Rammstein, Stromae, Vaundy, Andy Warhol, Yello, Zoot Woman u.v.m.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 16.04.2022

Rezensent Ueli Bernays spricht erst einmal ausführlich über die Geschichte des Musikvideos zu MTV-Zeiten, bevor er zum Buch von Rolf Beil kommt, das eine Ausstellung in der Völkinger Hütte begleitet - und das ihm auch gut zu gefallen scheint, auch wenn das Schriftmedium dem Musikvideo-Format natürlich nicht ganz gerecht werden könne. Trotzdem bieten ihm die Essays einen guten Überblick über prägende und auffällige Musikvideos (von Michael Jacksons "Thriller" bis zu Billie Eilishs "Bad Guy") und über die Themen, die sich daran verhandeln lassen oder in Musikvideos eine wichtige Plattform finden: Schönheitsideale und Geschlechterverhältnisse etwa, aber auch die Bedeutung von Tanzchoreografien (wie im Beitrag des Kulturwissenschaftlers und Musikers Daniel Bauer) oder die Inszenierung queerer Identitäten. Ein äußerst "begrüßenswertes" Buch über das Format Musikvideo, lobt Bernays, das mit TikTok mittlerweile immerhin vom "Stiefkind der Kunstgeschichte" zum "heimlichen Leitmedium" avanciert sei.