Raoul de Jong

Jaguarmann

Cover: Jaguarmann
Edition Amikejo, Leverkusen 2024
ISBN 9783981889475
Broschiert, 280 Seiten, 14,50 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Lotte Hammond. Mit 28 Jahren trifft Raoul de Jong zum ersten Mal auf seinen surinamischen Vater. Sie reden ähnlich, bewegen sich ähnlich und glauben beide an Wunder. Dann erzählt Raouls Vater ihm eine Geschichte, die ihn nicht mehr loslässt: Einer ihrer Vorfahren, ein Medizinmann, habe sich in einen Jaguar verwandeln können. Obwohl der Vater ihm davon abrät, begibt sich Raoul auf Spurensuche ins Land seiner Ahnen. Seine Reise führt ihn durch die schwülen Straßen von Paramaribo, tief in den Amazonas-Regenwald und zurück in die Niederlande, wo er in seiner Wohnung ein siebentägiges Ritual durchführt. Langsam enträtselt der junge Schriftsteller eine epische Geschichte, die sich über vier Kontinente und fünf Jahrhunderte erstreckt. Unterstützt von einer Voodoo-Priesterin, Freiheitskämpfern und Autoren verbotener Bücher reist er durch tiefe Finsternis zurück ins Licht.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 02.01.2024

Rezensentin Katharina Borchardt liest Raoul de Jongs koloniale Spurensuche nach seinen Wurzeln mit Spannung. Wie der niederländische Autor versucht, die Vergangenheit umzudeuten, indem er in die Heimat seiner Vorfahren reist, surinamische Autoren liest und die Versklavten (darunter seinen Vater) unter Einbezug des Jaguar-Kults schließlich in Helden verwandelt, scheint der Rezensentin berührend und bemerkenswert. Leider wirkt der Spiritismus im Buch so gründlich recherchiert wie fremd. Etwas mehr Mut, nah bei der eigenen Geschichte zu bleiben, hätte dem Buch nicht geschadet, findet Borchardt.