Reinhard Kaiser-Mühlecker

Zeichnungen

Drei Erzählungen
Cover: Zeichnungen
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2015
ISBN 9783100024077
Gebunden, 304 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Reinhard Kaiser-Mühlecker erzählt von menschlicher Schuld, dem Vergehen der Zeit und unserer Sehnsucht nach Erlösung. In seinen drei Erzählungen verdichtet er die existentiellen Fragen: Wie wird der Mensch schuldig? Wie verketten sich Verfehlungen, Verschweigen, Gerüchte und Lügen zu einer Lebensgeschichte? Und ist jeder unausweichlich in sein vorgezeichnetes Schicksal verstrickt? Ein ängstlicher Verrat, eine Bösartigkeit, ein perfider Freundschaftsdienst lösen ein Unheil aus, das lange nachwirkt.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 02.01.2016

Drei Erzählungen finden sich in Reinhard Kaiser-Mühleckers "Zeichnungen", berichtet Paul Jandl, leicht melancholische Geschichten, die zwar in so etwas wie der Gegenwart spielen, diese aber von der Ewigkeit her denken, was die einzelnen Figuren schrumpft und das Gewicht auf ganze Generationen und die Landschaft, die sie bevölkern, verschiebt, erklärt der Rezensent. Das einzelne Schicksal - wie etwa das eines Anlageberaters in der Finanzkrise - dient Kaiser-Mühlecker als "historischer Knoten", in dem uralte Fäden zusammenlaufen, so Jandl. Mit seinen Erzählungen passt der österreichische Autor nicht so recht zum Gros seiner gegenwärtigen Kollegen, aber der Rezensent fühlt sich an ältere, an Stifter und Lebert erinnert.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 15.12.2015

An Josef Winkler fühlt sich Ingeborg Waldinger bei Reinhard Kaiser-Mühlecker erinnert. Der Provinzkosmos der hier versammelten Erzählungen, vor allem aber der "sakrale" Ernst und der altmodische Ton, mit dem der Autor archaische Konflikte thematisiert sorgen dafür. Die Natur als Seelenspiegel, generationenalte Schuld und biblische Sühne, darum geht es laut Rezensentin in den Texten. Das wirkt auf sie mal schaurig betörend, mal manieriert.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.07.2015

Verblüfft geht Christoph Schröder aus der Lektüre von Reinhard Kaiser-Mühleckers Erzählungen hervor. Auch wenn er Figuren, Stimmungen und Landschaften schon von früheren Büchern des Autors her kennt, staunt er doch immer wieder, wie präzise und kunstvoll der Autor seine Texte baut und sie miteinander verzahnt. Dass die um menschliche Schuld und ihre Konsequenzen kreisenden bekenntnisartigen Geschichten sämtlich überraschend enden und den Leser zum Hinterfragen ihres Wahrheitsgehalts anhalten, ist für Schröder unbedingt Teil des Lesevergnügens.
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