Robert Byron

Europa 1925

Cover: Europa 1925
Die Andere Bibliothek, Berlin 2015
ISBN 9783847703730
Gebunden, 270 Seiten, 42,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Peter Torberg. Mit 31 Zeichnungen von Robert Byron. "Diana" tauften drei junge, gebildete Snobs ihren Tourenwagen Marke Sunbeam und machten sich am 1. August 1925 auf den Weg - von Grimsby im nordwestlichen England über Oxford, London nach Hamburg und durch Deutschland nach Athen. Italien und das klassische Griechenland hatten sie als Ziel vor Augen, eine Variante der traditionellen "grand tour" - dazu Alltagsleben. Unter den drei Dandys ist auch ein Nachkomme von Lord Byron, der gerade 21-jährige Robert Byron, der 1937 sein viel gerühmtes Reisebuch "Der Weg nach Oxiana" veröffentlichen wird. Bereits sein erstes Buch "Europe in the Looking Glass" von 1926, das nun erstmals ins Deutsche übertragen vorliegt, macht Byrons bemerkenswerte Begabung sichtbar: die Kenntnis von Geschichte und Architektur, seine scharfsinnige Beobachtung von Land und Leuten, seine Ausdruckskraft, seinen Stilwillen und die selbstsichere Urteilskraft.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 09.07.2016

Europa war zwischen den Weltkriegen wahrscheinlich nur für Männer wie diese dermaßen leicht zu durchqueren, vermutet Wieland Freund. Robert Byron, Simon O'Neill und David Heniker, letztere zwei wohl nur noch aus dem berühmten Reisebericht Byrons bekannt, brachen 1925 in einem luxuriösen Sunbeam-Tourer auf gen Athen, wobei sie Frankreich, Deutschland, Österreich und Italien durchquerten, von Byron ein Jahr später in seinem Buch "Europa 1925" ausführlich beschrieben, fasst der Rezensent zusammen. Zollgrenzen wurden mit wenig Vorbereitung, reichlich Charme und den richtigen Kontakten überquert, während Kunst und Landschaft selbstbewusst be- und verurteilt wurden, wobei zumindest Byrons Maßstab die klassische Größe der Griechen war, erklärt Freund. Nach der Rückkehr fühlte sich Byron sehr europäisch - mit der bitteren Pointe, dass er sechzehn Jahre später im Zweiten Weltkrieg starb, verrät der Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.01.2016

Rezensent Hannes Hintermeier amüsiert sich gut mit dieser Wiederentdeckung, dem Reisejournal von Robert Byron, einem Nachfahre des englischen Dichters. Dass der Autor schreiben kann, versichert Hintermeier und zwar "hinreißend gallig". Die Grand Tour im Jahr 1925 führt den Autor von Berlin und München über den Brenner und Rom bis nach Griechenland, wo Byron tatsächlich auf syrische Flüchtlinge trifft. Nachtleben, Kunsthistorisches, Politisches interessiert Byron, und Hintermeier staunt, wie alt Europa wirkt vor gerade einmal 90 Jahren, so voller Grenzen und Nationen. Ein Nachwort und ein Register hätten dem Band gut getan, meint er.
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