Roberto Saviano

Der Clan der Kinder

Roman
Cover: Der Clan der Kinder
Carl Hanser Verlag, München 2018
ISBN 9783446258211
Gebunden, 416 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Italienischen von Annette Kopetzki. Zehn Jungen rasen auf ihren Motorrollern durch die Stadt. Sie heißen Maraja, Dentino, Lollipop, Drone, sie tragen Markenschuhe und den Namen der Freundin auf die Schulter tätowiert - und sie wollen alles haben. In Neapel ist das nur eine Frage der richtigen Camorra-Bande. Der Weg vom Pusher zum Killer ist kurz. Auf den Dächern der Stadt üben die 15-jährigen mit Sturmgewehren, zielen auf Mülltonnen und Fensterscheiben. Bald gilt ein Menschenleben weniger als ein gebrochenes Wort. Sie fühlen sich unsterblich, bis der Glanz ihres rasanten Lebens sie schließlich selbst blendet.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.03.2018

Thomas Steinfeld befürchtet, dass das Übermaß an Anschauung in Roberto Savianos Roman über die Geschichte einer Mafia-Jugendbande, die Neigung zur Brutalität und zum Ambiente, die Frage nach den Ursachen der Mafia-Gewalt verdrängen könnte. Würde der Autor nur besser schreiben, meint Steinfeld, dann wäre das Buch ein klassischer "Giallo". Dass Faszination und Abscheu im Text so nah beieinander liegen, führt Steinfeld indes auf eine Dialektik zurück, die der Mafia seiner Meinung nach ureigen ist, indem sie Angriff auf die öffentliche Ordnung und Gestaltung von Ordnung in einem ist.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.02.2018

Rezensent Andreas Rossmann lernt die Camorra 2.0 kennen mit Roberto Savianos von Annette Kopetzki "stimmig" übersetztem Roman. Dass der Autor vom investigativen Journalisten auf den Spuren der Mafia-Strukturen zum Autor eines Entwicklungsromans über die psychologischen und ideologischen Grundlagen der organisierten Kriminalität in Neapel wird, scheint ihm nur folgerichtig. Ebenso, dass Neapel in der Perspektive der Kinder-Mafiosi um einiges härter rüberkommt als bei Elsa Ferrante. Hart, ungeschminkt, grotesk gewalttätig mitunter erscheint ihm der Text, der immer wieder allzu sehr den Kinobildern von der Mafia folgt, wie der Rezensent kritisiert.
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