Roger Willemsen

Der Knacks

Cover: Der Knacks
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2008
ISBN 9783100921055
Gebunden, 304 Seiten, 18,90 EUR

Klappentext

"Als mein Vater starb, war ich 15, sah aus wie Janis Joplin und war gerade in der Schule sitzengeblieben", erinnert sich Roger Willemsen an den Urknacks seinen eigenen Lebens. "Der Knacks", das ist der Moment, in dem das Leben die Richtung wechselt und nichts mehr ist wie zuvor. Aber mehr noch als die großen Brüche interessieren Willemsen die fast unmerklichen, namenlosen Veränderungen: die feinen Haarrisse in einer Beziehung, das Altern von Menschen, Städten, Kunstwerken, die Enttäuschung, der Verlust, die Niederlage, die unaufhaltsame Arbeit der Zeit. Ein literarischer Essay über die Zeit und das, was sie mit uns macht: Mal autobiografisch erzählend, mal beobachtend und reflektierend schreibt Roger Willemsen sein vielleicht persönlichstes Buch.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.12.2008

Der Knacks ist nichts, das man gleich bemerkt. Er ist, wie die Krakelüre im Ölbild, etwas, das sich unsichtbar erst einschleicht ins Leben und dann irgendwann als Krise und Melancholie spürbar wird. Diesem Phänomen geht Roger Willemsen nach, und zwar sowohl autobiografisch - zurückgehend bis zum Tod seines Vaters, als er selbst fünfzehn war -, als auch weiter ausgreifend ins Kulturhistorische. Knackse, muss man sagen, scheint Willemsen mühelos zu finden, im Leben, in der Kunst, in der modernen Arbeitswelt ("Burn-Out-Syndrom") - das sind nur ein paar der Felder, die die Rezensentin Sandra Kegel aufzählt. Manchmal, gibt sie zu, wird es ihr ein bisschen viel - aber insgesamt scheint ihr das Buch doch anregend genug; und mit Willemsens Interesse an den Gebrochenen und der korrespondierenden "Verachtung" für die Helden kann sie offenbar durchaus auch sympathisieren.
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