Roland Reuß

Ende der Hypnose

Vom Netz und zum Buch
Cover: Ende der Hypnose
Stroemfeld Verlag, Frankfurt am Main 2012
ISBN 9783866001411
Broschiert, 128 Seiten, 12,80 EUR

Klappentext

Dreißig Jahre nach dem Vordringen digitaler Technik ins Wohnzimmer leiden wir immer noch unter der kollektiven Hypnose, die Marshall McLuhan als erste Konsequenz der Heraufkunft eines neuen Mediums diagnostiziert hat. Wer sich ihr zu entwinden versucht und Kritik am fallout der Digitalisierung übt, wird schnell als konservativ denunziert - obwohl allein Kritik so etwas leisten könnte wie eine Überschreitung des Rahmens, der von den zunehmend monopolistischer agierenden Großkonzernen wie Google, Apple, Microsoft et al. vorgegeben wird. Deren Interessen spiegeln sich im manipulierten Bewusstsein einer zutiefst verunsicherten Öffentlichkeit, die sich mehr oder weniger bereitwillig über das Medium ausbeuten lässt. Das Einverständnis mit der immer mehr alle Kreativität erstickenden Entwicklung wird als 'alternativlos' verstanden. Die Analysen von "Ende der Hypnose" wenden sich gegen die weitverbreitete Komplizenschaft mit den technokratischen Grundzügen des Zeitalters. Sie versuchen, einen nach vorne gewandten Begriff von Kritik zu gewinnen, der die Gegenwart an ihren eigenen Ansprüchen auf Freiheit, individuelle Entfaltung und Authentizität mißt.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 05.01.2013

Eingenommen ist Kurt Drawert für Roland Reuss' Auseinandersetzung mit der Kritik an den Kritikern der Digitalisierung des Lebens, die häufig allzu schnell und leichtfertig als konservative Technikfeinde abqualifiziert werden. Der Essay des Autors ist für ihn ein glänzendes Plädoyer der Aufklärung zur Beendigung der "digitalen Hypnose". Beim Kritikverständnis und beim humanistischen Ton von Reuss fühlt sich Drawert an Kant erinnert. Sympathisch ist ihm, wie sich der Autor um Wahrheit bemüht, ohne sie als Gewissheit zu behaupten. Sein Fazit: "ein kluges, ein wichtiges, ein wunderbares Buch".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.10.2012

Nicht einfach ein wütender Schreihals, nein, ein gebildeter Germanist lässt in diesem kleinen und, wie Rezensent Edo Reents entschieden feststellt, feinen Buch hier tiradenweise Kritik vom Stapel am Internet, an Google und Facebook vor allem als Diebe unserer Freiheit und unserer Konzentration, für den Autor gleichbedeutend mit Kultur. Reents findet es nicht zu hoch gegriffen, Roland Reuß und seine kulturkritischen, in scharfem Ton vorgetragenen Aphorismen mit Adornos "Minima Moralia" zu vergleichen, gedanklich wuchtig insistierend hinter wertbeständiger Fassade wie sie seien. Dass nicht jede Kritik hier so brandneu ist, merkt Reents zwar, doch den Zusammenhang zwischen Technik und Politik herzustellen findet er dann doch verblüffend. Mitmachoptimismus bei der Ökonomisierung von Wissen unter dem Deckmantel der Informationsgesellschaft, das ist mal ein Kritikpunkt, meint Reents.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.10.2012

Nicht einfach ein wütender Schreihals, nein, ein gebildeter Germanist lässt in diesem kleinen und, wie Edo Reents entschieden feststellt, feinen Buch hier tiradenweise Kritik vom Stapel am Internet, an Google und Facebook vor allem als Diebe unserer Freiheit und unserer Konzentration, für den Autor gleichbedeutend mit Kultur. Reents findet es nicht zu hoch gegriffen, Roland Reuß und seine kulturkritischen, in scharfem, aber kühlem Ton vorgetragenen Aphorismen mit Adornos "Minima Moralia" zu vergleichen, gedanklich wuchtig insistierend hinter wertbeständiger Fassade wie sie seien. Dass nicht jede Kritik hier so brandneu ist, merkt Reents sehr genau, doch den Zusammenhang zwischen Technik und Politik herzustellen findet er dann doch verblüffend. Mitmachoptimismus bei der Ökonomisierung von Wissen unter dem Deckmantel der Informationsgesellschaft, das ist mal ein Kritikpunkt, meint Reents.
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