Ruprecht Polenz

Besser für beide

Die Türkei gehört in die EU. Ein Standpunkt
Cover: Besser für beide
Edition Körber-Stiftung, Hamburg 2010
ISBN 9783896841414
Kartoniert, 100 Seiten, 10,00 EUR

Klappentext

Seit elf Jahren stellt die EU der Türkei die Mitgliedschaft in Aussicht doch mehr denn je spaltet die Beitrittsfrage die Gemeinschaft der Europäer. Nicht nur harte Fakten wie die Erfüllung der wirtschaftlichen und politischen Kriterien für den Beitritt treiben Brüssel um. Es geht auch um das europäische Selbstverständnis: Kann man ein muslimisches Land, das geografisch weitgehend zu Asien gehört, als Teil Europas begreifen? Ruprecht Polenz antwortet: Die Türkei hat eine faire Chance auf Vollmitgliedschaft verdient. Das wäre ein Signal für die in der EU lebenden Türken ebenso wie für andere muslimische Länder: Das europäische Verständnis von Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechten und Demokratie ist mit dem Islam vereinbar. Europa will keinen Kampf der Kulturen und trägt zum Abbau der Spannungen zwischen dem Westen und der islamischen Welt bei. Auch geostrategisch ist die Mitgliedschaft der Türkei ein Gewinn für die EU. Die Erfüllung der Beitrittskriterien vorausgesetzt, können beide Seiten nur von der EU-Mitgliedschaft der Türkei profitieren.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 10.06.2010

Hocherfreut nimmt Michael Thumann dieses Buch des CDU-Politikers zur Kenntnis, das seinem Eindruck zufolge allen Gegnern eines EU-Beitritts der Türkei "Seite für Seite" die Argumente aus der Hand schlägt. Auch gelingt Ruprecht Polenz aus seiner Sicht das Kunststück, tatsächlich noch mit neuen Argumenten aufzuwarten. Brisanz bekommt das Buch für den Kritiker auch, weil sich Polenz mit seinem Plädoyer gegen Angela Merkels Idee einer "priviligierten Partnerschaft" stellt. Besonders schlagend findet der Kritiker das Argument, die EU sei keine Gemeinschaft christlicher Länder sondern freiheitlich verfasster Demokratien.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 31.05.2010

Nur Mut! Polenz lesen!, ruft Kai Strittmatter denjenigen zu, die Angst haben, nach dem EU-Beitritt der Türkei müssten wir alle den Koran studieren. So unpopulär der CDU-Mann Ruprecht Polenz mit seinem Buch in der eigenen Partei dasteht, so groß das Verständnis des Nahen und Mittleren Ostens und des Islams, das der Rezensent dem Autor zutraut. Dankbarkeit, findet Strittmatter, wäre angezeigt angesichts dieses provokativen aufklärerischen Zwischenrufs in einer eher vom Populismus und von innenpolitischen Interessen geleiteten Türkeidebatte. Dass der Autor bei der "souveränen" Darlegung der Argumente für einen Beitritt auch die Defizite der türkischen Demokratie nicht aus den Augen lässt, scheint für Strittmatter allerdings auch bedeutsam zu sein.
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