Sabine Peters

Feuerfreund

Roman
Cover: Feuerfreund
Wallstein Verlag, Göttingen 2010
ISBN 9783835307889
Gebunden, 220 Seiten, 19,00 EUR

Klappentext

Rupert schickt Marie aus Portugal Briefe, in die er Federn, Zigaretten, Ziegenzähne oder Schmetterlingsflügel einlegt. Bald ziehen die beiden zusammen ans hinterste Ende von Ostfriesland, dort schreiben sie ihre Bücher. Aber: 33 Jahre Altersunterschied, wie geht das? Rupert ist ein Feuerfreund, er hütet gern die Glut im Küchenofen, wenn er nicht am Deich nach den Wattvögeln sieht. Das ist kein Rückzug in die Idylle; er ist ein radikal denkender Mensch, der die Welt ungerecht eingerichtet findet. Mit Freunden von überall her diskutieren Rupert und Marie darüber, wie sich das ändern lässt. Fortwährend sind sie unterwegs in Deutschland und Europa, bevor sie nach Hamburg umziehen. Eine Liebesgeschichte, die von ihrem Ende her erzählt wird, als Rupert gestorben ist, mit fast achtzig, nach mehr als zwanzig Jahren Zusammenseins. Alles ist wie immer, nur Rupert fehlt. Er soll aber doch erfahren, was Marie, was die Freunde und eine unüberschaubar große Familie jetzt umtreibt. Marie schreibt ihm Briefe, sie erzählt es ihm...

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.10.2010

Es geht ums Sterben und um die Trauer über einen Verlust und darum, welche Rolle das Schreiben dabei spielen kann. Ob es sich bei dem Buch von Sabine Peters um einen Roman oder doch um eine Autobiografie handelt, ist Alexander Kosenina letztlich einerlei. Für ihn zählt die Klugheit und die Sensibilität, mit der die Autorin das Thema behandelt, wenn sie von der anrührenden Beziehung eines sterbenden Schriftstellers und einer viel jüngeren Frau erzählt. In sparsamen, oft verblosen Sätzen, den Erinnerungen der Frau, entsteht für Kosenina das Bild eines Lebens im Einklang mit Literatur und Natur, intensiv, intim, traurig und nachdenklich stimmend, wie er erklärt.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 04.09.2010

Dies sei Sabine Peters' bislang bestes Buch, schreibt Jochen Schimmang. Daran ändert für ihn auch nicht, dass dem Plot des Romans die gut zwanzigjährige Ehe der Autorin mit dem 2008 verstorbenen Schriftsteller Christian Geissler zu Grunde liegt. Denn es handelt sich aus Schimmangs Sicht dennoch um keinen Schlüsselroman. Der Roman sei eine Totenklage, aber gleichzeitig auch ein Buch über die Frage, wie man leben soll, ohne sich korrumpieren zu lassen. Bereits die lakonische, im Präsens erzählende und mit feinem, bissigem Humor gewürzte Sprache der Autorin beeindruckt den Kritikern. Auch die Bilder, die sie evoziert und die sich im Laufe der Handlung zum großen Bild eines Lebens zusammensetzen, gehen ihm unter die Haut. Vieles fand Schimmang mit enormer Genauigkeit beschrieben, unter anderem die Ambivalenz der Gefühle in dieser Beziehung zweier Menschen, die vom Alter her mehr als drei Jahrzehnte trennen. Aber auch die Beschreibung des kreisförmigen Weges der Frau nach dem Tod des Mannes, der sie schließlich aufs Festland zurückführt, hinterlässt starke Eindrücke beim Kritiker.