Sarah Weeks

So B. It - Heidis Geschichte

(Ab 10 Jahre)
Cover: So B. It - Heidis Geschichte
Carl Hanser Verlag, München 2005
ISBN 9783446206434
Gebunden, 224 Seiten, 15,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Brigitte Jakobeit. Heidis Mutter kann, nach langem Üben, Dosen öffnen. Und sie kennt genau 23 Wörter. Heidi weiß von ihr nicht viel mehr als ihren Namen. Dennoch ist das Leben mit ihrer geistig behinderten Mutter und der gemeinsamen Freundin Bernadette für sie das Normalste von der Welt. Fragen nach ihrer Herkunft stellt Heidi erst, als sie eines Tages Fotos findet, die ihre Mutter in einem Heim für Behinderte zeigen. Ganz allein macht sie sich auf eine ungewöhnliche Reise in die Vergangenheit.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.10.2005

Von dieser Geschichte der 12-jährigen Heidi, die eine geistig behinderte Mutter hat und ihren Vater nicht kennt, ist Hilde Elisabeth Menzel sehr beeindruckt und vollkommen begeistert. Würde man nur das Handlungsgerüst kennen, würde man eine "rührselige Geschichte" befürchten, doch überzeugt die Autorin Sarah Weeks mit ihrer versierten Erzählkunst und belustigt trotz des "ernsten Themas" ihre Leser mit "komischen kleinen Szenen", so die Rezensentin angenehm überrascht. Dabei schaffe es Weeks, den "Spannungsbogen" bis zum Schluss zu halten. Mit ihren liebenswerten Protagonisten lässt sie ihre Leser "einzigartige Menschen" kennen lernen, die im "Gedächtnis bleiben", lobt Menzel. Daran ist, wie sie findet, auch die Übersetzerin Brigitte Jakobeit nicht unschuldig, die sie überschwänglich für ihre hervorragende Übertragung ins Deutsche lobt.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 03.09.2005

Angelika Ohland macht eine parallele Entwicklung im Journalismus wie auch im Bereich des Jugendbuchs aus: Die Zeiten der Sozialdramen, in denen Gut und Böse von vornherein feststehen, sind vorbei. Anhand von Sarah Weeks Geschichte über ein Mädchen, seine behinderte Mutter und die Suche nach ihrer Herkunft untermauert Ohland diese Feststellung. Das Leben des Mädchens mit ihrer geistig schwerstbehinderten Mutter, ohne Schulbesuch und ohne Freunde ist ein etwas unwahrscheinliches Idyll, meint die Rezensentin, doch werde es ohnehin (und zur Erleichterung des Lesers) dadurch zerrissen, dass sich die junge Protagonistin auf die Suche nach ihrer Vergangenheit macht. Am Ende dieser "spannend erzählten" Geschichte, die letztlich eine Mischung aus Roadmovie und Krimi sei, stehe die Erkenntnis, dass für die neu errungene Freiheit auch ein Preis zu zahlen ist.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 11.08.2005

Hin und wieder wurde Siggi Seuß vielleicht zu viel Sentiment aufs Gemüt gedrückt, ist aber im doch sehr berührt von dieser Geschichte der Sängerin, Songwriterin und Kinderbuchautorin Sarah Weeks. Sie erzählt von der zwölfjährigen Heidi, die bei ihrer geistig behinderten Mutter aufwächst und sich eines Tages aufmacht, ihre Familiengeschichte zu erforschen. Sehr schön findet Seuß die Menschen in ihrer "gegenseitigen Zuneigung und Hilflosigkeit" gezeichnet, sehr lebendig die amerikanische Umgebung wiedergegeben und spannend gar Heidis Suche nach der Wahrheit erzählt. Eine Auszeichnung mit dem Luchs-Preis also für dieses "sanfte amerikanische Märchen aus der Wirklichkeit".