Sibylle Wirsing

Die Königin

Luise nach zweihundert Jahren
Cover: Die Königin
wjs verlag, Berlin 2010
ISBN 9783937989594
Gebunden, 326 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Königin Luise gehört wie der Alte Fritz oder der Eiserne Kanzler zu den unverwüstlichen Begriffen im deutschen Gedächtnis. Nie zuvor oder danach wurde ein Mitglied der preußischen Herrscherfamilie so von den Untertanen beweint wie Luise, von der es hieß, das Unglück des Vaterlandes habe ihr Herz gebrochen. Selten aber auch ist eine historische Persönlichkeit derart von der Nachwelt instrumentalisiert worden. In den Souvenirläden der preußischen Schlösser und Gärten prangt sie gleichberechtigt neben Friedrich dem Großen, und noch heute ruht ihr Marmorbild im Schlosspark Charlottenburg in unvergänglichem Glanz zwischen den Sarkophagen.
Sibylle Wirsing geht in ihrem biografischen Essay vor allem der Frage nach, wie Luise, die selbst kaum nennenswerte Leistungen vorzuweisen hatte, zu derartiger Berühmtheit gelangen konnte. Handelt es sich womöglich nur um ein Repräsentationsgenie mit außerordentlichem Charme, um eine Auftrittsvirtuosin, die durch ihr bloßes Erscheinen einen Zauber entfaltete, den sie auch bewusst zur Geltung bringen wollte? Wirsings Buch ist kein Beitrag zum populären "Luisen-Kult". Es ist der Versuch, sich der schillernden Frauengestalt aus kritischer Distanz zu nähern.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.07.2010

Eine neue Begeisterungswelle für die beim Volk populäre Preußenkönigin Luise steht zu deren 200. Todestag ins Haus. Nichts findet Rezensent Jens Bisky schlimm daran, von einer neuen reaktionären "Preußenrenaissance" will er nichts wissen. Schön findet er, dass nun zwei neue Biografien zu Luise erschienen sind, die seiner Überzeugung nach den aktuellen Anlass überdauern werden. Das bessere der beiden Bücher ist seiner Ansicht nach dieses (das andere ist "Luise von Preußen" von Sibylle Wirsing). Daniel Schönpflug sei hier nicht einfach nur eine kompetente Lebensdarstellung gelungen - für so selten wie überzeugend hält es der Rezensent auch, dass der Autor auf falsche "Identifikation" mit der Vergangenheit verzichtet und die Eigenheiten der aus heutiger Sicht extrem fremden Welt von Hof und Adel ebenso herauszuarbeiten versteht wie Luises Rolle darin.
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