Simone Scharbert

Rosa in Grau

Eine Heimsuchung
Cover: Rosa in Grau
edition Azur, Dresden 2022
ISBN 9783942375566
Kartoniert, 180 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

"Wann immer ich kann, male ich Wörter. Mit dem Zeigefinger. Auch hier in der Anstalt. Drinnen, draußen. Auf alles, was mir unterkommt, male ich Wörter. Ich male auf Wände, auf Fenster, auf Tischplatten. Ich male auf Haut, auf Kleidung, auf Laken."Simone Scharbert führt uns mit "Rosa in Grau" in psychiatrische Anstalten der Nachkriegszeit. An Orte, wo Menschen ohne Privatsphäre unter katastrophalen Bedingungen leben. Erzählt wird aus der Perspektive einer jungen Mutter, die Anfang der 50er-Jahre in Haar-Eglfing eingeliefert wird. Wie so viele Frauen, die sich nicht in die Gesellschaft ihrer Zeit einfinden können. Frauen, die gezwungen sind, ihr eigenes Leben aufzugeben und stattdessen Jahrzehnte in der Psychiatrie verbringen - mehr verwahrt als behandelt. Menschen, die etwas aus sich selbst heraus schaffen müssen, um das Leben weiter zu ertragen.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 20.12.2022

Lara Sielmann bewundert Simone Scharberts Roman über Menschen mit Schizophrenie in der Nachkriegszeit. Den psychiatrischen Alltag bildet die Autorin unter Zuhilfenahme historischen Materials ab. Schwer verdaulich findet Sielmann die Schilderungen von Unfreiheit und Menschenversuchen in den Kliniken. Literarisch zart und dicht hingegen erscheint ihr, wie die Autorin die Vorstellungswelten ihrer Figuren abzubilden sucht. Für Sielmann zugleich der Versuch einer Sichtbarmachung vergessenen Leids.
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