Siri Hustvedt

Being a Man

Essays
Cover: Being a Man
Rowohlt Verlag, Reinbek 2006
ISBN 9783499243912
Gebunden, 191 Seiten, 12,00 EUR

Klappentext

"Being a Man" spiegelt die oft überraschenden und immer treffenden Ansichten Siri Hustvedts zu Literatur, Kunst und Kultur wider. Immer leidenschaftlich, immer klar, immer ehrlich entlarvt sie kulturelle Stereotypen und lässt uns einen neuen Blick auf kulturelle und gesellschaftliche Phänomene werfen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.03.2007

Allerlei hat der Rezensent Reinhard Helling an diesem Band mit essayistischen Texten der als Romanautorin bekannt gewordenen Siri Hustvedt auszusetzen. Schon die Rubrizierung als "Essay" findet er eher dubios, zu heterogen sei diese Sammlung, zu weit das Spektrum von journalistischen Auftragsarbeiten zu Resteverwertung aus Hustvedts literaturwissenschaftlicher Doktorarbeit über Charles Dickens. Gegen die akademische Stillage ist Helling offenkundig allergisch, er zieht jedenfalls die "sehr schlichten und intimen" Passagen und Texte vor. Davon wird er aber alles in allem nicht satt. Bleibt ihm vor allem, sich auf Hustvedts neuen Roman mit dem Titel "The Sorrows of an American" zu freuen, an dem die Autorin gerade sitzt.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 28.02.2007

Das sind wirkliche literarische Essays, nicht Brosamen vom Tisch der Erfolgsautorin, berichtet ein angeregter Christoph Bartmann. Die großen Aufsätze über Henry James und über Charles Dickens scheinen seinem Bericht nach noch aus der universitären Zeit der Autorin zu stammen. Sie reflektieren aber zugleich auch das eigene Schreiben. Besonders bei Dickens begegnen dem Rezensenten Motive, die auch für Hustvedts Schreiben von Bedeutung sind: etwa das der körperlichen Verstümmelung oder der seelischen Verdoppelung. Ein weiterer bedeutsamer Essay ist für Bartmann "Being a Man", der eine Erfahrung des Traums und des Schreibens ineinander webt: Hier wie dort ist es für Hustvedt möglich, das Geschlecht zu wechseln, sei es, dass sie sich selbst als Mann träumt, sei es, dass sie in ihren Fiktionen männliche Figuren erschafft. Beruhigend auch für den Rezensenten, dass hier trotz psychoanalytischer Kenntnisse nicht Jargon geredet wird. Im Gegenteil scheint Hustvedt in ihren Essays gerade die Überlegenheit der künstlerischen Form über die theoretische Reflexion behaupten zu wollen.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 01.02.2007

Mit beträchtlicher Faszination hat Rezensentin Ursula März diese Essays der amerikanischen Schriftstellerin gelesen. Sie beeindrucken März besonders durch ihre "melancholische Beiläufigkeit" und eine ganz eigene "Balance der Beobachtung", die normale Hierarchien souverän ignorieren und so gelegentlich zu erstaunlichen Ergebnissen kommen würde. Sei es in der Beschreibung einer Begegnung mit Gerard Depardieu in einem Pariser Hotel, in der Siri Hustvedt "wundervoll" die "Hierarchie transatlantischer Kulturprominenz persifliert", des 11. September oder ihrer norwegisch-amerikanischen Herkunft. Immer böten Hustvedts hochgradig persönlichen Texte Platz für politische Statements, subtilste Beobachtungen und funkelnde Theoriespritzer. Aber auch ihr ganz eigener Ton gehört für die Rezensentin zu den auffallenden Qualitätsmerkmalen der brillanten und sensitiven Texte dieser "aufgeklärten, engagierten und politisch hellwachen" Autorin.
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