Steffen Damm, Klaus Siebenhaar

Ernst Litfaß und sein Erbe

Eine kleine Kulturgeschichte der Litfaßsäule
Cover: Ernst Litfaß und sein Erbe
Bostelmann und Siebenhaar Verlag, Berlin 2005
ISBN 9783936962222
Kartoniert, 168 Seiten, 15,80 EUR

Klappentext

Dieser Band erzählt die Erfolgsgeschichte eines Unternehmers und eines Mediums. Der Unternehmer heißt Ernst Litfaß, das Medium ist als Litfasssäule in die Geschichte eingegangen. Vor dem Hintergrund der boomenden Metropole Berlin wird ein bisher wenig beachtetes Kapitel zur Entstehung der modernen Massenmedien aufgeschlagen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.09.2005

Obschon von den zahllos grassierenden Kulturgeschichten - des Aquariums, des Korsetts oder der Peitsche etwa - übersättigt, räumt Rezensent Thomas Thiel ein, dass die von Ernst Litfaß erfundene Litfasssäule durchaus einer kulturgeschichtlichen Untersuchung würdig ist. Zumal er sie als ein "Ordnungs- und Demokratisierungselement" in der mit der Industrialisierung immer "chaotischer" werdenden Stadtlandschaft. Die von Steffen Damm und Klaus Siebenhaar vorgelegte Monografie zum Thema hat bei ihm allerdings einen schalen Nachgeschmack hinterlassen. Den Autoren gelinge es zwar, die Beschaffenheit eines Zeitalters aus der Originalität und Schaffenskraft eines seiner Zeitgenossen zu erschließen. Aber dass die Autoren sich gegen Ende des Buchs zunehmend in allgemeinen Auslassungen über Stadtraumgestaltung in der Gegenwart ergehen, dabei häufig und stets positiv die Berliner Wall AG, Sponsor des Buchs, erwähnen, Hans Wall zum legitimen Erben von Ernst Litfaß ausrufen und ihm im Nachwort Raum zu "ungenierter Selbstdarstellung" zu geben, erscheint Thiel fragwürdig. "Kulturgeschichten auf diese Weise zu PR-Plattformen für ästhetisch überhöhte Unternehmensdarstellungen verkommen zu lassen", resümiert er, "ist ein häufiger und abstoßender Gedanke zugleich."
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