Steven Bloom

Mendel Kabakov und das Jahr des Affen

Roman
Cover: Mendel Kabakov und das Jahr des Affen
Wallstein Verlag, Göttingen 2019
ISBN 9783835334434
Gebunden, 208 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Silvia Morwetz. 1968, nach dem chinesischen Kalender im Jahr des Affen, trauert Mendel Kabakov, ein in New York lebender jüdischer Professor für amerikanische Geschichte, um seine vor kurzem verstorbene Frau Sonia, mit der er fast 50 Jahre zusammenlebte. In seinen Erinnerungen spürt er der Liebe zur blinden Sonia und seinem eigenen Leben nach. Der Roman erzählt aber nicht nur von dieser Liebe, sondern auch von den persönlichen und familiären Krisen der Kinder und Enkel Mendel Kabakovs. Gerade für die junge Generation ist das Jahr 1968 eine Zeit des Aufbruchs, der Auflehnung gegen den Vietnamkrieg und gegen gesellschaftliche Zustände, in der Diskriminierungen - sei es von Schwarzen, Juden oder Homosexuellen - an der Tagesordnung sind.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 15.01.2020

Rezensent Ulrich Rüdenauer staunt, wie Steven Bloom eine ganze Epoche auf 200 Seiten ausbreitet. Verdichtet, besonnen und reduziert aufs Wesentliche bietet der Roman ihm aus der Sicht seines Helden, eines jüdischen Historikers, eine Bestandsaufnahme der USA im 20. Jahrhundert und mehr. Auch wenn Rüdenauer die Figuren stets selbst ergänzen muss, weil Bloom ihnen gerade mal eine Kontur verleiht, genießt der Rezensent die nüchterne Lebensrückschau des Protagonisten. Der "schmale Zeitroman", erklärt Rüdenauer, unterscheidet sich von anderen Romanen des Autors durch eine "melancholische Nachdenklichkeit" (statt Witz à la Woody Allen) und die "historische Recherche", wo Bloom sonst auf das Anekdotische setzte.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 20.08.2019

Hans von Trotha bekommt mit Steven Blooms Roman zwar kein großes Historienpanorama, aber dafür einen aufschlussreichen, stimmungsvollen und intensiven Blick auf die sechziger und siebziger Jahre in den USA, auf Nixon und Kennedy, Vietnam und die Friedensbewegung. Wie der in Heidelberg lebende Autor seine Figur, einen mit sich hadernden Historiker, auf die Geschichte und seine jüdisch-orthodoxe Kindheit schauen und über sein Fach und seine Rolle nachsinnen lässt, findet Trotha einnehmend.