Steven Uhly

Marie

Roman
Cover: Marie
Secession Verlag, Zürich 2016
ISBN 9783905951875
Gebunden, 230 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Der zwölfjährige Frido erzählt seiner kleinen Schwester Chiara eine aufwühlende Gutenachtgeschichte. Sie handelt von einem alten Mann, der ein Baby stiehlt. Als Chiara kurz darauf ihrer Mutter davon berichtet, reagiert diese schockiert. Im Affekt schlägt sie ihre Tochter. Ein Geheimnis, ein Tabu ist greifbar. Von diesem Moment an gerät die kleine Familie aus dem Gleichgewicht. Veronika Kelber reibt sich auf zwischen ihrem Anspruch, gleichzeitig eine gute, alleinerziehende Mutter zu sein, einen neuen Partner zu finden, die Ablehnung ihres Ex-Mannes zu ertragen und jenes Wundmal zu heilen, das sie unablässig an ihr furchtbares Versagen als Mutter, Frau und Mensch erinnert. Als sie schließlich die Kontrolle über ihr Leben verliert, reißt sie ihre drei Kinder mit in einen Strudel von Ereignissen, die alles verändern werden.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 17.09.2016

Anna Grieben behält zwar bis zur letzten Seite des Buches von Steven Uhly die Hoffnung, dass alles gut wird, doch so richtig überzeugt scheint sie nicht, dass die Figuren noch die Kurve kriegen hin zu einem besseren Leben, denn der Autor erzählt ziemlich gnadenlos vom Schicksal einer alleinerziehenden Mutter und ihren drei Kindern, erklärt Grieben. Die Handlung des Familienromans dreht sich laut Grieben um die Schuldgefühle der Mutter, die ein Geheimnis hütet. Wie Uhly vom Kampf gegen die Wahrheit und gegen das Aufbrechen von Verletzungen erzählt, in knappen Kapiteln und sprachlich genau zwischen dem Wollen und dem Tun der Figuren unterscheidend, findet die Rezensentin stark, auch wenn das Ende nicht gut aussieht.
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